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Was lange währt… – ein Projekt, das lange Zeit im Verborgenen blieb

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Schon 1997 als Solo-Projekt gegründet (das war noch vor meiner Einschulung), wurde Anfang der 2000er nach ein paar Diskrepanzen das Projekt vorerst stillgelegt. Doch nach einigen Jahren griff Bughuul doch wieder zur Klampfe, um in den Tiefen der Thüringer Wälder rauen, stumpfen und kalten Black Metal zu schmieden. Er fand die passenden Leute, um aus dem Solo-Projekt eine Kapelle zu formen und 2015 erschien schließlich das Debüt-Album „Pest, Tod und Teufel“. Nach ihrem Dark Troll Festival-Gig diesen Jahres habe ich mich spontan mit Bughuul und Hagel der Band BLUTECK zusammengesetzt, um ihnen ein paar Fragen zu stellen. Der Alex hat sich auch kurz mit eingeklinkt, um den Thüringer Schwarzmetallern eine Frage zu stellen, die ihm unter den Nägeln brannte. Hier ist das Interview mit BLUTECK:

Flo: BLUTECK waren heute die Opener vom Dark Troll Festival. Ich weiß, das Projekt an sich gibt es ja schon lange Zeit. Warum hört man erst jetzt etwas von euch als Band? Wie wurde die Kapelle ins Leben gerufen?

Bughuul: Ja, das ist eigentlich ganz einfach. Ich hab im Prinzip keine Leute gefunden. Ich hatte damals in Schmalkalden einen Proberaum und hatte auch hier und da „Schlagzeuger gesucht“ ausgehangen etc., da hat sich aber nie jemand geregt. Und irgendwann, so aus perönlichen Gründen, habe ich dann mal aufgehört, das war von 2004 bis 2008. Dann hab ich selber zu Hause wieder angefangen, hab wieder ein bisschen gespielt und dann 2012 hab ich wieder richtig angefangen, selber Musik zu machen.

Flo: Und dann kamen auch die Leute?

Bughuul: Ja, dann hatte ich einen Bassisten, aber der hat dann auch wieder aufgehört. Da gab es so ein paar Schwierigkeiten. Ja, dann hab ich den Markus („Herbst“) mal gefragt – von GERNOTSHAGEN der Schlagzeuger – und der hat gleich zugesagt, weil er sowieso ein Black Metal-Projekt machen wollte. Und das hat auch alles gut geklappt so, und dann hat sich das so aufgebaut. Dann kam dann der Sebastian („Hagel“) dazu, und jetzt dieses Jahr noch der Michael („Finnthor“) als zweiter Gitarrist. Ja, so war das.

BlutEck

Flo: Jetzt seid ihr also für live gewappnet und könnt nicht nur auf ’ner Platte etwas veröffentlichen, sondern auch Gigs spielen.

Bughuul: Genau. Song-Material haben wir genug, ’ne CD haben wir auch gemacht, sie heißt „Pest, Tod und Teufel“, besser gesagt: das war noch auf meinen Mist gewachsen, die hab ich noch allein gemacht. Die ist halt vom Klang her jetzt nicht komplett einheitlich, weil diese Spanne, in der ich die CD aufgenommen habe, über zwei Jahre ging. Aber das ist völlig ok so.

Flo: Dann erzähl‘ doch gleich mal was zu „Pest, Tod und Teufel“. Du hast ja jetzt schon ein wenig dorthin geführt.

Bughuul: Also das wollte ich eh schon immer mal machen: Eigentlich nur für mich mal ’ne CD aufnehmen. Zwischenzeitlich hat sich das alles so formiert und ich hab überhaupt nicht damit gerechnet, dass es mal soweit kommt. „Gefrorene Erde“ z.B. – das ist das letzte Stück auf der Platte – das hat der Markus eingespielt schon mitm Schlagzeug, und das andere halt vom Studio ein Schlagzeuger. Deswegen klingt jeder Song auch vom Sound her etwas anders.

BlutEck - Pest, Tod und Teufel

Flo: Was ja auch interessant ist, denn das spiegelt die Geschichte der Entstehung eben wider. Und sind dort vor allem Songs zu hören, die du früher schon geschrieben hast? Oder ist es alles brandaktuell?

Bughuul: Genau, das sind alles ältere Lieder, aber neu eingespielt und natürlich etwas abgeändert mit der Zeit, da ist dann mal was Neues dazu gekommen.

Flo: Und bisher hat man ja recht wenig von euch gesehen und gehört, jetzt seid ihr mit einem Mal da – und habt gleich auf dem Dark Troll Festival aufgespielt. Was sagt ihr denn zu eurem Gig?

Bughuul: Ich bin eigentlich nie zufrieden. (lacht)
Hagel: Ich persönlich war doch ziemlich positiv überrascht, dass doch für ’nen Opener zum Freitag so viele Leute schon vor der Bühne stehen, die nicht nur Durst haben, sondern auch mitfeiern und headbangen, also das fand ich einfach nur klasse. Das animiert einen selber, wenn man das Publikum vor der Bühne sieht und es Spaß hat. Und dann bekommst du genau in diesem Moment auf der Bühne Feedback und bist total in deinem Element.

Alex: Warum macht ihr eigentlich keinen Power Metal?

Flo: Weil sie keine Ventilatoren haben, die sie auf die Bühne stellen können. (lacht)
Alex: Nee, es muss ja einen Grund dafür geben, warum man sich ausgerechnet für Black Metal entscheidet.
Bughuul: Na wie gesagt, ich war ja vorher ein Solo-Projekt und hab schon immer Black Metal gemacht. Die Musik gefällt mir einfach. Bei Power Metal gefallen mir halt die Stimmen nicht. Und ich mag diese dunklen, diese occvlten Themen lieber als…ja…
Flo: Hotpants und Leggins. (lacht)

Und wie habt ihr euch kennengelernt? Wie seid ihr aufeinandergestoßen?

Hagel: Ja, eigentlich sind wir ja Feierbekanntschaften, sprich: von irgendwelchen Events, man lernt sich kennen und man bekommt mit: aha, derjenige macht Musik. Und dann ist man als Musiker immer auf der Suche, wenn man gerade nichts zu tun hat, wie ich damals. Man möchte auf die Bühne, man möchte Musik machen, man möchte sich austoben. Und dann kam eins zum anderen.
Bughuul: …obwohl ich eigentlich nach dem letzten Bassisten gar keinen mehr wollte. Ich wollte eigentlich nur Schlagzeug, Gitarre und Gesang, also so richtig rotzig.

 

Flo: Habt ihr denn schon etwas Neues in der Planung, bei dem ihr vielleicht schon zusammen mal etwas einspielen wollt?

Bughuul: Ja, mit MORBID CONTEMPT machen wir ne Split-CD noch dieses Jahr, da sind dann vier neue Lieder zu hören. Mehr wird aber jetzt noch nicht verraten, das gibts dann auf der Split zu hören.

Flo: Ok, die Spannung steigt. Und wo seht ihr euch in fünf Jahren? Was ist eure Vision? Wo wollt ihr mal hinkommen?

Bughuul: Da ich ja eh nie damit gerechnet hätte, dass aus dem Solo-Projekt mal ’ne Band wird, lassen wir uns, denke ich mal, überraschen. Ich bin ja auch schon alt, wir sind alle alt. So lange können wir jetzt auch nicht mehr machen. (lacht) Ja, dieses Jahr steht erstmal noch das Riedfest an und die Dark Metal Night an. Mehr ist da jetzt noch nicht geplant.

Flo: Ok, dann habt ihr das letzte Wort. Was wollt ihr den Leuten noch sagen? Was sollte die Welt unbedingt wissen oder hören?

Bughuul: Die CD, die wir gemacht haben, würde ich mir schon mal anhören, also wenn man sich dafür interessiert. Dann bekommt man die Geschichte von Bluteck auch so ein wenig mit. Und die Split dann wie gesagt auch, die andere Band ist auch geil. Die machen so richtig rotzigen Black Metal. Ja.

Flo: Jungs, dann danke ich euch für eure Zeit und wünsche euch weiterhin viel Erfolg und Schaffenskraft!

Facebook: Official

Bild mit freundlicher Genehmigung von BlutEck

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