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WAYFARER – Westwärts

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WAYFARER – „A Romance With Violence“

Veröffentlichungsdatum: 16.10.2020
Länge: 45 Min.
Label: Profound Lore Records
Genre: Black Metal

Denver – Hauptstadt des US-Bundestaats Colorado, einstige Goldgräber-Metropole und gelegen zu Füßen der berühmt-berüchtigten Rocky Mountains. Das ist die Heimat der Cowboys von WAYFARER! Die vier Musiker machen den Eindruck, geradewegs einer Western Produktion entsprungen zu sein und liefern mit „A Romance with Violence“ ein Black Metal Album mit Wildwest Einflüssen – ich bin gespannt!

Howdy

Das Album beinhaltet insgesamt sieben Tracks und beginnt mit einem sanften Intro. „The Curtain Pulls Back“ ist sein Name, es enthält gezupfte (Western-)Gitarrenklänge, die begleitet werden von einer schwermütigen Violine. Die Drums steigen erst beim nächsten Track „The Crimson Rider (Gallows Frontier, Act I)“ ein, sie geben einen galoppierenden Rhythmus vor, natürlich auch mit Verschnaufpausen, ganz im Einklang mit der Western-Thematik. Der Gesang beschränkt sich im Gegensatz dazu auf düstere Growls und hallversetztes Krächzen, das bringt die Black Metal Note mit hinein. Mit ganzen 10 Minuten und 41 Sekunden ist es auch der längste Track des Albums und einer meiner Favoriten.

Der dritte Track „The Iron Horse (Gallows Frontier, Act II)“ beginnt mit einer knackig-kurzen Wall Of Sound, die sich dann in gemächlichere, aber keinesfalls langweile Strukturen ergeht. Rhythmisch und melodisch geht es zu, auch dies ist ein Song, der mir sehr gut gefällt. Den nachfolgenden Track „Fire & Gold“ finde ich dafür leider mehr als langweilig. Am Ende des Albums wäre er besser platziert gewesen, nochmal etwas Ruhiges zum Ausklingen. Aber wir sind gerade mal bei der Hälfte, und ich will noch nicht einschlafen! Auch der hier zum ersten mal auftauchende Klargesang taugt mir leider gar nicht, und so bin ich froh, dass der nächste Track „Masquerade Of The Gunslingers“ (ebenfalls ein Favorit) wieder mehr in Richtung Black Metal geht.

Wildfang oder lahmes Pferd?

In den letzten beiden Songs passiert dann nicht mehr viel. Mit „Intermission“ bescheren uns WAYFARER nochmal ein schönes, ruhiges Instrumental, und der letzte Track „Vaudeville“ beinhaltet wieder jenen Klargesang, mit dem ich schon bei „Fire & Gold“ nicht zurecht kam.

Es ist für mich ein Auf und Ab mit diesem Album. „A Romance with Violence“ bietet durchaus melodischen und dynamischen Western Black Metal, aber richtige Highlights gibt es kaum, teilweise ist es schlichtweg unspektakulär. Im ganzen Album spielt die Gitarre eine wichtige Rolle, überhaupt sind die Instrumente sehr passend eingesetzt. Die dunklen Growls mag ich sehr, das klingt echt gut, der Klargesang hingegen… naja.

Aufs Ganze gesehen ist es für mich ein passables bis gutes, aber kein sehr gutes Album. Dennoch lohnt es sich meiner Meinung nach, ein Ohr zu riskieren, denn eine interessante Mischung ist es allemal. In diesem Sinne – ich reite jetzt erstmal mit Grashalm im Mund in den Sonnenuntergang.

Autorenbewertung

7
"A Romance with Violence" ist ein insgesamt stimmiges Album. Ein Western, der aber mehr nach dem unaufgeregten Arbeitstag eines alteingesessenen Cowboys als nach Abenteuer klingt - weniger Action, dafür mehr Klampfe.
ø 0 / 5 bei 0 Benutzerbewertungen
7 / 10 Punkten

Vorteile

+ harmonische growls
+ Black Metal meets Western
+ "The Crimson Rider (Gallows Frontier, Act I)", "The Iron Horse (Gallows Frontier, Act II)", "Masquerade Of The Gunslingers"

Nachteile

- "Fire & Gold" ist als vierter Track völlig deplatziert
- sehr eigenwilliger Klargesang

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