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Wetterkapriolen und ordentlich auf die Ohren

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BLACK SABATH, VOLBEAT, IRON MAIDEN und jede Menge Schlamm, das kommt einem doch irgendwie bekannt vor, oder? Aber irgendetwas stimmt nicht, es ist noch nicht August.

Diese drei Headliner bot am vergangenen Wochenende das GRASPOP METAL MEETING (GMM) in Dessel (Belgien) auf.

Regen, Hagel, Sonnenschein, so muss das sein…

Trotz miserablem Wetter konnte das 21. GMM etwa 50.000 Besucher pro Tag anlocken. Etliche davon nutzten die bereitstehenden Campingplätze. Hier sei angemerkt, dass das GMM Camping und Parken strikt trennt. Wo wir beim ersten Kritikpunkt an dem sonst perfekt organisierten Festival wären. Die Parkplätze sind doch recht weit von den Campingplätzen entfernt, sodass einem die Füße echt dankbar waren, sobald Zelt und vor allem der eigene Stuhl bereitstanden. Die Witterungsbedingungen trugen leider auch dazu bei, dass einige geplante Parkplätze nicht befahren werden konnten, was zu noch längeren Wegen führte. Letzteres, ebenso wie die teilweise stark schlammigen Wege auf den Campingflächen gingen jedoch auf Konto des Wetters, das von Hagel über jede Menge Regen bis hin zu brütend heißer Sonne alles zeigte was möglich ist. Der Veranstalter fuhr ordentliche Mengen an Rindenmulch auf, um zumindest die Hauptwege begehbar zu halten. Rindenmulch war auch eine der Waffen im Bereich vor den Bühnen. Ferner wurden mobile Straßen genutzt um unmittelbar vor den Bühnen und vor den Verkaufsständen für halbwegs trockene Füße zu sorgen.

Nun genug von den Wetterkapriolen, das GMM wartete mit etlichen hochkarätigen Bands aus vielen Bereichen des Metal auf.

Doch eins nach dem anderen. Der Auftakt nach der Anreise war tatsächlich das EM-Spiel Deutschland gegen Polen. Wer das gesehen hat weiß, dass man die Zeit besser mit Musik verbracht hätte. Zum Top-Act des Tages waren wir dann selbstverständlich wieder auf dem Platz. Im Marquee, einer der beiden Zeltbühnen, spielte DIRKSCHNEIDER Accept-Songs in Bestform und das mit Udo! Als Anmerkung hierzu: Udo hat angekündigt mit seiner Band U.D.O., nach dieser Tour, keine Accept-Lieder mehr zu spielen.

Richtig los ging es dann am Freitag ab 11:15 im Metaldome, der zweiten Zeltbühne, mit BLOODBOUND. Leider war der Sound im besagten Metaldome nicht überragend, was sich über den ganzen Tag zu ziehen schien. Schade, speziell auf VIRGIN STEEL, welche sich zu späterer Zeit die Ehre gaben, hatte ich mich sehr gefreut. Beide genannten Auftritte haben aber trotzdem durch die Bühnenperformence überzeugt.

Auch auf den beiden Hauptbühnen (Mainstage 1 und 2) wurde kräftig gerockt. Besonders überzeugten SIXX:A.M. um den wohlbekannten Bassisten Nikki Sixx. Das weiterhin sehr abwechslungsreiche Programm gefiel mit Auftritten von u.a. FOREIGNER, DISTURBED, AMON AMARTH und MEGADETH, bevor BLACK SABATH die Bühne betraten. Vollkommen ausgepowert vom Tag konnte man den Sound und die Bühnenpräsenz von Ozzy absolut genießen.

Nach einer kurzen Nacht folgte der ebenso hochkarätig besetzte Samstag. Persönliches Highlight des Tages: KILLSWITCH ENGAGE. Auch wenn man den Fünfen anmerken konnte, dass sie gerade ihre Europatour hinter sich gebracht haben, überzeugte der Auftritt mit viel Spielfreude und dem einen oder anderen nicht ganz jugendfreien Scherz. Das Line up war ebenfalls wieder bunt gemischt und absolut klasse. Neben BULLET FOR MY VALENTINE, rockten die DROPKICK MURPHIES, SLAYER, VOLBEAT und NIGHTWISH.

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Am Sonntag setzte das GMM dann nochmal einen obendrauf. SAXON brachten den Eagle mit, ANTHRAX und TRIVIUM überzeugten voll und dann kam IRON MAIDEN. Tja, und was kann und soll man sagen, der Auftritt war eine Wahnsinnsshow. Unglaubliche Performence, perfekter Sound und Eddie in Lebensgröße auf der Bühne. Wer nun glaubt nach den Briten lässt sich nichts mehr toppen, der irrt. Denn der nun folgende und sehr emotionale Auftritt von TWISTED SISTER bildete mein persönliches Highlight auf dem GMM.

TWISTED SISTER, die sich zur Zeit auf ihrer Abschiedstournee befinden, waren ein würdiger Abschluss für das Festival, auch wenn der Abschied nicht leichtfällt, sowohl vom GMM als auch von der Band. Denn laut Dee Snider wird es wohl bei dieser einen Farewell-Tour bleiben. So verkündete er dem Publikum, dass diese Entscheidung endgültig sei, nicht wie beispielsweise bei den ROLLING STONES, TWISTED SISTER sein eben anders.
Abseits der Bühnen wurde ebenfalls einiges geboten. So gab es beispielsweise das Classic Rock Café oder auch ein bisschen Kirmes mit Riesenrad und Autoscooter. Liebhaber und Sammler tummelten sich im Metalmarkt auf der Suche nach musikalischen Schätzen bei den Händlern. Auch das leibliche Wohl wurde nicht vergessen. Es gab etliche verschiedene Buden an denen ein hungriger Schwermetaller sicher fündig wurde. An dieser Stelle sei gesagt, dass die Preise für deutsche Verhältnisse sehr teuer erscheinen, in Belgien jedoch absolut normal sind. Aufgrund sehr kurzer Wege zwischen Bühne und Zelt war es bei knappem Portmonee aber immer möglich „mal kurz was zu Essen zu machen“.

Ich für meinen Teil kann nur sagen: musikalisch und organisatorisch ein perfektes Festival. Das Wetter vergessen wir einfach mal. Die Reise nach Belgien zum GRASPOP METAL MEETING für nächstes Jahr wird also sicher geplant.

Und HIER geht es noch zu einem Video!


Dies ist ein Gastautorenbeitrag von Andre.


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2 Kommentare

  1. […] Die schlechte Akustik störte DIRKSCHNEIDER jedoch nicht und diese lieferten, Gott sei Dank, eine bessere Show ab, als ihr Vorgänger. Die Setlist bestand dabei hauptsächlich aus alten ACCEPT-Songs, was mich nach dem Interview, dass er keine solchen Songs mehr spielen will, ebenso wunderte, wie Andre auf dem Graspop Metal Meeting. […]

  2. The Red Tower
    23. Juni 2016 bei 8:40 — Antworten

    Ich kann dem Artikel weitestgehend zustimmen.

    Das Wetter war großer Mist. Drei Tage lang Wolken und Regen. Für den vierten Tag durchgehend wolkig (ohne Regen) vorausgesagt, dann ist es aber den ganzen Tag sonnig und zack hat man sich einen fetten Sonnenbrand eingefangen, weil man sich auf die Vorhersage verlassen hat -.- Meine Stirn sieht aus als hätte ich in Fukushima Brennstäbe geborgen… Lektion gelernt…

    Das Graspop strotzte ja nur so von Headlinern. Meine persönlichen Höhepunkte waren Sabbath, Delain, Saxon, Overkill, Powerwolf. Iron Maiden waren ebenfalls stark, aber deren Songs von Fear of the Dark aufwärts zünden einfach nicht bei mir (Heil den 1980ern!). Auch Sick of it all haben mächtig abgeräumt – ich bin sogar oben im Bild (find me!!!). Am besten waren aber – wie beschrieben – Twisted Sister. Im Prinzip seit 1972 im Geschäft und sie reißen immer noch alles nieder. Klassische Songauswahl, starker Sound, großartige und ausbalancierte Show, die Spaß machte – einfach TOP!

    Aber mal ehrlich, sind in Belgien umgerechnet 12,50€ (wenn man die Jetons im Vorverkauf gekauft hat) für einen Dürüm normal??? Mag schon sein, dass einige Lebensmittel in Dt. zu billig sind, aber das grenzt meiner Meinung nach an Über-Wucher. Oder ein Hotdog für 5€, der den Namen nicht mal im Ansatz verdient hat; da sind die Hotdogs bei einer gewissen schwedischen Möbelkette um ein Vielfaches besser…

    Aber ich bin eh jemand, der sich bei Konzerten auf die Musik konzentrieren will und von daher: \m/^.^\m/

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