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WÖMIT ANGEL – wenn die Engel kotzen

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WÖMIT ANGEL – Impaling Force Of Satan
Veröffentlichungsdatum: 17.03.2017
Dauer: 38:13 Min.
Label: Ketzer Records

Während andere Musikgruppen sich in schwülstiger Epik verlieren und ihre Stücke unnötig ausdehnen, sorgen WÖMIT ANGEL für den gewohnten Totalabsturz. Im Ernst, nur ein Song schafft es über die 5-Minuten-Marke. Der Rest knattert kurz und scharfkantig am Trommelfell vorbei. Mit dabei ist natürlich ein Soundgewand, das jeden Hifi-Experten in die Flucht schlagen würde. Hier wird gepoltert, geflucht, geschlagen und getreten, dass die Wände wackeln („Forgotten Name Of Evil“). Und somit befinden wir uns natürlich in Finnland, Land der 1000 Seen. Scheinbar gibt es hier nur die nachdenklich-melancholische oder die brutal-primitive Seite des Metals zu entdecken.

Neben Black- und Death-Metal-Einschlägen à la IMPALED NAZARENE oder GEHENNAH, verweben die Finnen in ihrem „Hemd aus Hass“ zusätzliche Punk- und Crust-Bands, damit es natürlich zwischendurch auch mal tanzbar wird zwischen dem ganzen Gebolze.

Lass dir HIER die Haare föhnen.

 

Typische Kluft für den Metal-Fasching: WÖMIT ANGEL

Erwarte bei WÖMIT ANGEL keine hochtrabenden Lyrics

Das bringt es auf den Punkt, denn wer Songnamen wie „Nun Raping Rock N Roll“ oder „I Kill Everything I Fuck“ im Gepäck hat, der wird wohl eher selten über die philosophischen Aspekte des Lebens schreiben. Egal, manchmal muss es eben stumpf sein, schließlich braucht der Mensch auch mal etwas zum Abschalten. Zwar lässt „Impaling Force Of Satan“ die Synapsen nach getaner Arbeit eher schmoren denn abkühlen, allerdings muss man sich auch nicht mehr groß konzentrieren, um diese Art von Musik zu feiern.

Doch bereits ab der Hälfte („Goat Hellfire“) machen sich starke Abnutzungserscheinungen bemerkbar. WÖMIT ANGEL sind halt mit ihrer Musik zu spät aufgekreuzt. In den 90ern wären sie bestimmt gefeierte Helden gewesen. Und auch die Bestial/War-Black-Metal-Fraktion hätte sie akzeptiert, aber dafür sind viele Riffs zu gesichtslos. Auch der Gesang bietet leider „nur“ den gewohnten Wahnsinn und die platte „Fuck Everything“-Attitüde.

Immerhin kein Totalausfall

Aber 3 bis 4 Lieder weniger hätten das Album runder gemacht. Die meisten Alben dieser Art sind nicht ohne Grund nur 30 Minuten lang, zu groß wäre die Gefahr, sich mit unnötigem Ballast zu behindern. Denn die letzten Songs rauschen an mir vorbei, ohne auch nur eine Note in meinem Gedächtnis zu speichern. Dennoch machen WÖMIT ANGEL einiges richtig und dürften den Suomi-Maniacs oder sogar ABIGAIL-Fans unter euch das Herz erwärmen. Vielleicht wird das nächste Album ja besser. Bis dahin ist „Impaling Force Of Satan“ nur durchschnittliches Geschrote, das mehr Highlights benötigt.

Autorenbewertung

5
Wenn die großen Übeltäter BLASPHEMY oder ARCHGOAT Urlaub haben, schicken sie ihre Vertretung in Form von WÖMIT ANGEL. Solide und altbewährt, aber halt auch nur eine Kopie des Originals.
ø 0 / 5 bei 0 Benutzerbewertungen
5 / 10 Punkten

Vorteile

+ räudiger Sound
+ stellenweise sehr gelungen

Nachteile

- gewollt aber nicht immer gekonnt
- geschmackloses Cover

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