ZORNHEYM – Institut für Horror und Grauen
ZORNHEYM – Where Hatred Dwells And Darkness Reigns
Veröffentlichungsdatum: 15.09.2017
Dauer: 37:57 min.
Label: Non Serviam Records
Stil: Symponic Black/Death Metal
Es ist doch immer wieder interessant, wenn ehemalige Musiker sich ein neues Steckenpferd suchen. Das dachte sich auch ex-DARK FUNERAL Bassist Zorn und gründete die Formation ZORNHEYM. Doch statt schwedischem Black Metal der alten Schule, sollte es in eine andere Richtung gehen. Mehr Epos, Anspruch und Abwechslung sollen die eigene Musik dominieren.
Also verstärkte sich mit Musikern aus anderen Bands (z.B. FACEBREAKER) und schuf ein Album, dass eine eigene Mischung aus Death- und Black Metal mit echtem Orchester präsentiert.
Doch keine Sorge, die klassischen Instrumente kleistern nicht die Metalllegierung der Gitarren zu, auch wenn stilistische Nähen zu SEPTICFLESH und DIMMU BORGIR für den ein oder anderen aufblitzen.
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Zornheym liefern hochwertiges Material
Außerhalb der dramatisch inszenierten Instrumentierung wird auf dem Konzeptalbum dem Wahnsinn und seinen psychischen Tragödien in neun Songs eine Bühne geboten. Gut produziert und mit leicht an MARDUK erinnernden Vocals gelingt dies gut. Für mich als Liebhaber des ungeschönten und eher unbekannten Klangs eine Überraschung.
Klar, hier triggert das Schlagzeug alles in Grund und Boden. Und als waschechten Fan von symphonischem Metal würde ich mich auch nicht bezeichnen, aber die hübsche Aufmachung aus comichafter Illustrierung (Anu Bring) der Geschichte und einer klaren Vision, wie die eigene Band zu klingen hat, gelingt oft.
Liest man sich die einzelnen Schicksale hinter jedem Song durch und betrachtet dann das Cover, so bekommt ihr alles andere als gewöhnliche Kost geboten. Unter anderem stellt der Name ZORNHEYM auch gleichzeitig das Institut/Asylum der Insassen dar. Einer von ihnen trägt ein zweites Gesicht auf dem Hinterkopf und wurde von seiner Familie verstoßen. Ich möchte nicht zu viel verraten, kann euch aber versichern, dass viel Wert auf die Optik zur Musik gelegt wurde.
Vielfältigkeit in de Musik
Zurück zur Musik. Die Dampframme „Trifecta Of Horrors“ bricht anfänglich das Eis, obgleich ein melodischer Part sich einreiht. Cleaner Gesang. Naja, ich gebe zu, damit habe ich so meine Probleme. Besonders wenn er auf die vermeintlich brutale Keule folgt. In „Trifecta Of Horrors“ ist er zum Glück nicht von einem Eunuchen eingesungen worden, welcher bei 90 % aller Power Metal-Bands singt. Tut nicht weh und macht relativ schnell Platz für härtere Parts.
„Whom The Night Brings…“ trampelt nach einem Interlude innerhalb von viereinhalb Minuten (kürzester Song übrigens) alles nieder und zeigt erneut, dass weniger manchmal mehr ist. Hier regiert der Metal und das Orchester brezelt sich nicht unnötig auf.
Zum Schluss wird es mit „Decessist Vita Patris“ und „Hestia“ noch einmal richtig pompös. 14 Minuten, in denen ZORNHEYM alle Register des orchestralen Metals ziehen. Da können sich FLESHGOD APOCALYPSE warm anziehen, wenn das Niveau von „Where Hatred Dwells And Darkness Reigns“ ausgebaut wird.
Autorenbewertung
Vorteile
+ moderne Produktion ist nicht zu sehr aufgeblasen
+ viele Einflüsse aus verschiedenen Stilen
Nachteile
- benötigt noch 1 bis 2 herausragende Songs
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