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Warum Metalcore nervt – das neue Arctic Island Album „Faces“ jedoch nicht
Ich kann es nicht mehr hören… Intro > Strophe mit Geschrei > Refrain mit Clean-Gesang > Strophe mit Geschrei > Refrain mit Clean-Gesang…. usw. Genau das war meine Einstellung, bevor ich beim ersten Album Faces von Arctic Island den Playbutton drückte.
Doch glücklicherweise beginnt Faces mit dem Atmosphärischem Intro „Ghost Light“, dass erstmal ohne Gitarren oder cleanem Gesang auskommt. Stattdessen bekommt der Hörer Orchestrale Klänge gepaart mit punchigen Beats und den ersten Shouts des Albums, die fast schon gerappt wirken, geboten.
Okay, ich beiße an, denn genau so etwas catched mich doch jedes mal wieder. Der Song entwickelt sich trotzdem ins gewohnte Muster, was ihm allerdings sehr gut steht, vor allem weil die Transition sehr gut gelingt. Der Refrain lädt sofort zum Mitsingen ein, was blöd ist da ich ja beim erstmaligen Hören den Text noch nicht mal kenne… verdammt.
Der erste Song ist vorbei und ich werfe meine anfänglichen Vorbehalte komplett über Bord und gebe der Platte eine echte Chance mich zu begeistern. Arctic Island sind übrigens keine amerikanischen Vertreter des Metalcore Genres, sondern sind Made in Germany. Das macht es für mich umso spannender da es bisher nicht viele deutsche Bands gibt die es mit den Big Playern von drüben aufnehmen können. Schaffen es also die Jungs? Ich höre weiter.
Die meiste Zeit geht Faces runter wie Öl. Die Songs sind sehr abwechslungsreich und deshalb fängt die Platte mich auch nicht schon nach dem 3. Song an zu langweilen. Das größte Risiko jedoch für mich bei solcher Musik tragen immer die cleanen Vocals, obwohl sie doch schon recht hoch ausfallen klingen sie nicht jammernd oder tun gar weh im Ohr. Sie betten sich sehr gut ins Bandgefüge ein, weshalb es Spaß macht Ihnen zuzuhören. Besonders hervorzuheben sind auch die Saitenfraktionen. Das Riffing und die Soli wirken nie Einfallslos und können technisch immer überzeugen und sind für mich ein Grund die Platte auch tatsächlich eher in die Metal-schublade zu schieben, weil es hier auch ein paar echte Schätze zu entdecken gibt. Ich bin froh dass man sich sehr dezent beim Einsatz von Synthies und Samples bedient hat und die Musik nicht unnötig zumauert, dass macht Faces für mich sehr angenehm im Gehörgang.
Im großen und ganzen hat man alles in irgendeiner Form schon mal irgendwo gehört, aber der Gedanke wollte sich zum Glück bei mir über die gesamte Laufzeit gar nicht einstellen. Erst nachdem das Album seinen letzten Track entblößt hat und ich etwas Zeit hatte es nochmal auf mich wirken zu lassen, fiel mir auf dass hier eigentlich nichts neues passiert ist. Das ist aber in keinster weise schlimm oder verwerflich, denn in erster Linie habe ich mich gut unterhalten und in keinem Moment gelangweilt oder gar genervt gefühlt… und das geht bei mir in Sachen Metalcore recht schnell.
Autorenbewertung
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