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BONGCAULDRON – Die (un)magischen vier Buchstaben
BONGCAULDRON – „Binge“
Veröffentlichungsdatum: 01.12.2017
Länge: 40:23 Min.
Label: APF Records
Stil: Doom/Stoner/Sludge
Es ist für mich mal wieder ein stinknormaler Tag als Silence-Mitarbeiter. Die Suche nach Promos gestaltet sich dieses Mal schwerer als gedacht. Irgendwie häuft sich Geknüppel ganz schön an. Nicht unbedingt das, was ich mir den ganzen Tag reinziehen muss. Und dann stoßen mir doch diese 4 Buchstaben sofort in die Augen. „Bong“ ist eigentlich in jedem Bandnamen der Garant für ordentlichen Doom. BELZEBONG, BONGRIPPER, BONGZILLA – alles wahre Hochkaräter auf ihrem Gebiet. BONGCAULDRON allerdings wollen sich da nicht so wirklich einreihen. Und das nicht mal, weil sie nichts draufhaben, sondern viel mehr, weil sie sich nicht straight einem Stil widmen, sondern irgendwie ein riesiges Chaos hinterlassen.
Einfach alles mal in den Kessel werfen
Obwohl ich regelmäßig diese sagenumwobenen Bong-Bands höre, waren mir bis vor kurzem BONGCAULDRON kein Begriff. Das mag vielleicht daran liegen, dass „Binge“ ihr Debüt darstellt. Seit der Bandgründung 2011 kamen lediglich ein paar Singles und EPs auf den Markt. Diese scheinen aber auch nicht gänzlich eingeschlagen zu sein, sonst hätte ich doch von dieser Kapelle sicher schon mal etwas zu hören bekommen. Aber gut, so ist der Überraschungseffekt halt größer. Und wie er das ist! Immer wenn das Wort „Bong“ irgendwo auftaucht, muss ich automatisch an dieses eine Zitat denken:
„Slow Riffs – Bong Hits“
Dieses wird hier mit Füßen getreten! Zwar sind manche Songs durchaus langsam, doch das Hitpotential ist total abhanden gekommen. Schon beim Opener „Devil“ weiß ich nicht so recht, was hier auf mich zukommt. Einerseits brachiale Sludge-Riffs, auf der anderen Seite ein 08/15-Geschrei und ganz zum Schluss wird das Tempo angezogen, wodurch ich einfach nur noch Fragezeichen in den Augen hab. Ok, jetzt weiß ich schon mal, dass die Struktur darin besteht, dass es keine Struktur gibt. Denkste, denn „Bury Your Axe In The Crania Of Lesser Men“ wird durchzogen von einem ziemlich groovigem Beat und brachialem Riff, was wenigstens ansatzweise Wiedererkennungswert vorweist. „68“ allerdings wirft diese wunderschöne Kontinuität über den Haufen. Jetzt ballern mir die 3 Jungs aus Leeds auch noch Double-Bass-Passagen in die Ohrmuscheln. Denkt nicht, dass ich etwas gegen Blastbeats und wohldosierte Double-Bass-Einsätze habe, aber bei BONGCAULDRON ist es einfach reinste Reizüberflutung.
Hoffnung auf bessere Zeiten
… und diese kommen tatsächlich mit dem Titeltrack „Binge“, denn hier wird nicht einfach nur wild drauf losmusiziert, sondern sich auch mal vom Flow des Songs treiben gelassen. Sogar ein ziemlich ausgiebiges fuzziges Solo findet seinen Weg in den Song.
Ende mit der Besserung: „Bigfoot Reigns“ walzt mit voll durchgedrücktem Gaspedal alles weg. Dieses Auf und Ab zieht sich nahtlos bis zum Ende der Platte durch, wobei mir die flotten, fast schon hardcore-punkigen Stellen der Songs am meisten Freude bereiten.
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Autorenbewertung
Vorteile
+ flotte, punkige Parts durchaus gefällig
Nachteile
- lässt keine (außer chaotische) Stimmung aufkommen
- Gesang
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