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DEFAMED – ein neues Zeitalter
Defamed – „Aeon“ EP
Veröffentlichungsdatum: 04.12.2020
Länge: 24:12 Min.
Label: Anchor Agency
Genre: Deathcore
Wie ich Anfang des Jahres mal hier berichtete, hat sich mein Musikgeschmack was den Coresektor angeht ziemlich entwickelt. Mittlerweile ist es auch soweit, dass ich nahezu täglich neue Bands im Deathcore für mich entdecke, und ich im „normalen“ Metalcore nur noch die Kombos höre, die ich sowieso schon immer geliebt hab, was zugegeben aber auch echt viele sind. Neues finde ich da allerdings kaum noch, nur selten holt mich eine frische Band noch hinter dem Ofen vor. Aber so ist das eben, und unwohl fühl ich mich damit eigentlich auch nicht. Kommen wir daher an dieser Stelle mal zu meinen ersten Zeilen zu einem Release in meinem „neuen“ Kosmos: DEFAMED mit ihrer ersten EP namens „Aeon“.
LOGISCHE KONSEQUENZ
Wenn ich an Italien denke, fallen mir jetzt nicht direkt musikalische Highlights ein, eher leckere Speisen. Allerdings soll es da auch Bands geben, die gut in mein Raster passen, so zum Beispiel DROWN IN SULPHUR. Diese sind mir während der letzten Monate auf meiner musikalischen Entdeckungsreise auch untergekommen. Ich muss aber sagen, dass sie nicht längerfristig bei mir hängen geblieben sind. Nach wie vor bin ich sehr wählerisch und muss auch sagen, dass es im Deathcore einige Bands gibt, die sich kaum von anderen unterscheiden und man eigentlich nicht heraushört, wer da gerade die Instrumente malträtiert. Ich brauche einfach das gewisse Etwas. Und da kommen nun DEFAMED in’s Spiel. Die Band besteht praktisch 1 zu 1 aus Mitgliedern von DROWN IN SULPHUR, nur ohne deren Drummer. Warum? Naja, weil eben jener alle anderen aus der Band geworfen und durch neue Musiker ersetzt hat. Die genauen Umstände können wohl nur die Beteiligten selbst am Besten wiedergeben, es muss aber wohl sehr unschön abgelaufen sein. Es gibt dazu aber ein Statement, wer will kann hier mal nachlesen.
NEUE WEGE
Was macht man aber nun in einer solchen Situation? Richtig, einfach weiter! Und zwar besser, als je zuvor. Als ich die erste Single „Circles“ gehört hab, war mir schon klar, dass das was wird. Das ist genau der Deathcore, den ich mag! Verspielt, aggressiv, druckvoll poduziert und mit einer Varianz im Gesang, die ihresgleichen sucht. Das ist natürlich auch der Tatsache geschuldet, dass die Band mit 2 Vokalisten agiert. Wenig später folgte „In Tenebris“, das mich schon mit dem Intro und dem Übergang zu den ersten Riffs komplett packt. Zwischendrin immer diese Momente, in denen man sich wohlig gruselt, diese hohen Vocals und hellen Sounds, die jeden Jumpscare in Horrorfilmen langweilig wirken lassen. Und trotzdem ist nichts davon zu chaotisch, alles wurde clever durchdacht und verarbeitet. Und als ob das nicht schon schön genug wäre, spielen DEFAMED auch mit Melodiehappen, wenn auch stellenweise nur angedeutet, aber perfekt eingebaut und platziert. Das wird auch bei „Doves“ oder dem titelgebenden Song „Aeon“ nochmal deutlich.
In all dieser herrlichen Kreativität finden sich symphonische Elemente, die den Sound auf „Aeon“ nicht nur abrunden, nein sie komplettieren ihn. In dieser Perfektion hab ich die Mischung bisher nur bei wenigen Bands gehört, SHADOW OF INTENT sei hier mal als Beispiel genannt. Und dann wären da noch die Momente, die den Hörer mal kurz in Sicherheit wiegen, ruhige, atmosphärische Passagen, die kurz darauf durch einen markerschütternden Breakdown zerfetzt werden. Großartig!
Ich habe natürlich im Zuge dieser Entwicklung auch nochmal bei der „Vorgängerband“ reingelauscht und kann nur sagen, dass diese ganze Geschichte -wenn auch unschön entstanden- absolut goldene Früchte getragen hat. Allerdings nur im Fall von DEFAMED. Ich will damit nichts abwerten, das ist nur mein Empfinden. „Aeon“ ist zwar nur eine EP, zählt aber zu meinen absoluten Highlights diesen Jahres!
Autorenbewertung
Vorteile
+ viele Elemente clever verarbeitet
+ druckvolle Produktion
Nachteile
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