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Durothar – eine laue Brise auf See
DUROTHAR – Auf See
Veröffentlichungsdatum: 01.12.2016
Dauer: 43:57 Min.
Label: Self Released
Neue Band, kleines Subgenre. DUROTHAR siedeln ihre Musik im Viking Metal an. Ich persönlich freue mich immer, wenn ich mal solche Alben in den Hände halte, allein schon, um mal eine Abwechslung zu den ewig ähnlichen Bands aus Black, Thrash und Death zu bekommen.
Die Titel sind durchgehend auf Deutsch und sie lesen sich sehr im Stile der Seefahrer. „Heimathafen“, „Beutefahrt“, „Mann über Bord“ etc. Von der Seite her könnte es sich hierbei auch um einen Silberling von SANTIANO handeln.
Mehrstimmigen Gesang gibt es dabei sogar wirklich. Ok, wenn, dann muss bei Seefahrern schon die ganze Crew mitsingen. Falsche Töne inklusive. Man hört sie, fühlt sich in dem Kontext jedoch nicht unbedingt dadurch gestört. „Mittwinter“ zeigt, dass die Hamburger die Struktur der Musik verstanden haben und umsetzen können. Die Klischees sind alle da, das Lied kommt auf seine vier Minuten. Passt. Aber ein wenig Abstand zu anderen Bands?
Doomige See?
DUROTHAR hat seine Anfänge im Jahre 2009. Zeit genug, sich ein wenig zu positionieren. Stattdessen liefert man eher für gemäßigte Puristen. Klassische Akkorde, keine markanten Tempiwechsel, typische Themen. „Heimathafen“ erlaubt es dem Hörer, ohne Probleme beim Haare schütteln noch sein Horn leer zu trinken. Zum Mitsingen ist der Song leider etwas zu müde. Eventuell sollte der Heimathafen mal verlassen werden.
Lustigerweise hört der nächste Song auf den Namen „Beutefaher“. Schnell kommt einem aber wirklich die Erkenntnis, dass es sich bei DUROTHAR um die Art Geschichtenerzähler handelt, die wenig Leben und Abwechslung in ihre Erzählweise legen. Schade. Die Songs sind zwar gut komponiert und erfüllen ihren Zweck, jedoch kommt die Band rein von den Akkordverbindungen und Songstrukturen nicht an AMON AMARTH vorbei (und ja, diese wehren sich gegen den Begriff Viking Metal). Das mag schwer sein, aber wieso es nicht mal versuchen? Durch sehr monotone und eng gehaltene Gesangsstimmen geht viel vom epischen Feeling verloren, was den Geschichten der Band eigentlich gut stehen würde.
Die weiteren Songs beschreiben inhaltlich eine Geschichte, welche sich dank relativ verständlich gesungener Texte auch ohne größere Probleme mitverfolgen lässt. Trotzdem gibt es musikalisch gesehen kaum markante Unterschiede in den Songs. Es ist wie in einer Kirchenpredigt, bei der vorne jemand monoton seine Texte abliest. Irgendwann hört man halt nicht mehr hin. Es geht nicht. Die Musiker scheinen beim Spielen irgendwie die Handbremse angezogen zu haben. Mag sein, dass sie durch ihre Spielweise ein eigenes Feeling transportieren wollen. Jedoch lahmt das ganze Album dadurch eher, zeigt keine Bewegung, keinen Wellengang. So geht den Vikingern „auf See“ leider schnell die Luft aus. Keine gute Idee für Seefahrer. Müssten Hamburger das nicht besser wissen?
Autorenbewertung
Vorteile
+ inhaltliche Verbindung der Songs
+ Viking mal auf Deutsch
Nachteile
- stark monoton
- keine wirklichen Ideen -> bringt dem Genre nichts Neues
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