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Es muss nicht immer Odin sein!
ART X – The Redemption Of Cain
Veröffentlichungsdatum: 28.10.2016
Dauer: 57:40 Min.
Label: METALVILLE
Genre: Symphonic Metal
Odin hier, Thor dort, noch eine Prise Fenris und Midgardschlange… MANOWAR sind bei Weitem nicht die einzigen, die ständig und bei jeder Gelegenheit von den nordischen Göttern singen. Dem einen oder anderen – ich schließe mich an dieser Stelle allerdings nicht ein – kann das schon mal zu viel werden.
Mit „The Redemption Of Cane“ schlagen ART X einen anderen Weg ein. Auch hier geht es um Göttersagen, allerdings um jene, die man im Metal doch relativ selten findet. Kain und Abel, sagt euch das was? Bingo, es geht um die Bibel. Das mag für mich als überzeugter Atheist (und Heiden-Sympathisant) zwar nicht das interessante Thema sein, bietet aber ob des selten vorkommenden Themas genug Anreiz, dem Album eine Chance zu geben.
Bei der Besetzung des neuen Projekts handelt es sich durchweg um gestandene Musiker: Über Luca Princiotta (DORO) und Oliver Palotai (KAMELOT) sowie Steve Di Giorgio (TESTAMENT) bis hin zu Sängern wie Amanda Somerville (AVANTASIA) als Eva und Blaze Bayley (IRON MAIDEN, WOLFSBANE) als Adam. Die Führung des Projekts obliegt aber Gabriele Bernasconi, der selbst die Rolle des Kain übernimmt. Der Großteil der beteiligten Leute weiß also, wie man gute Musik machen kann. Allerdings dürfte auch jeder von uns wissen, dass das mit den Projekten von zusammengewürfelten Bandmitgliedern immer so eine Sache ist …
Doch kommen wir zum Album selbst. Nach dem gesprochenen Intro „Memoriae“ beginnt der eigentliche musikalische Part. „Knowledge & Death“ enthält Parts von Kain, Eva und Adam. Nach einer ruhigen ersten Minute wird das Tempo kurzzeitig angezogen, nur um für die Gesangsparts abermals langsamen Melodien zu weichen. Der gemeinsame Chorus der drei Sänger lässt sich gut hören und erinnert – wie überraschend bei einem All-Star-Projekt – etwas an AVANTASIA, nur in langweiliger. Der Song wirkt wenig harmonisch, und Lichtblicke bieten nur dann und wann die freudigeren Gitarrensoli sowie besagter Chorus. Da es sich bei diesem eher mittelmäßigen Titel um den einzigen handelt, den die Band sich vorher zu veröffentlichen wagte (eigentlich haut man ja immer erstmal einen seiner besten Titel raus, um sich interessant zu machen), fürchte ich mich ein wenig vor dem, was noch kommt.
Nun ja, manchmal ahnt man es einfach. Weder „The First Sacrifice“ noch „The Second Sacrifice“ ist besonders eingängig. Letzterer Titel ist dabei gar nicht mal so langsam, sondern hat durchaus einen gewissen Schwung. Das hilft aber auch nichts, wenn die einzelnen Gesangsparts sich nicht ineinander fügen und die immer wieder eingeschobenen, überlangen Soli jeglichen Spannungsaufbau verhindern.
Ab dem fünften Song „Crime, Pain And Penance“, der von Kains Untaten handelt, beginne ich mich zu langweilen. Einen langsamen Song hätte es nun eigentlich nun eigentlich nicht gebraucht, fehlte es doch schon zu Beginn des Albums an Pep. Da es auch in der zweiten Hälfte des Albums nicht wesentlich besser wird, verzichte ich an dieser Stelle auf die obligatorische Aufzählung der restlichen fünf Titel. Immer wieder geht es langsam zu, immer wieder fehlt es den wenigen schnelleren Passagen an Kreativität, immer wieder treiben einen die langen Pausen zwischen den Vocals in die Verzweiflung.
Autorenbewertung
Vorteile
+ relativ namhafte Musiker
Nachteile
- wenig Spielfreude, wenig Schwung
- im Grunde keinerlei eingängige Melodien
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