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Extraterrestrial – Sci-Fi im Metal
„Der Weltraum, unendliche Weiten…“
Einigen von euch dürften diese Worte bekannt vorkommen. Sie stammen aus dem Vorspanntext der Serie „Raumschiff Enterprise“ und könnten das All nicht besser beschreiben. Dieser schier unfassbare Teil unseres Lebens fasziniert uns seit Anbeginn der Zeit. Und doch haben wir nur einen Bruchteil dessen entdeckt oder sogar verstanden, was wir Weltall nennen. Oft schaut man in den Himmel und ist ständig aufs Neue gebannt. Gibt es Leben außerhalb der Erde? Wie ist es da oben? Was bringt die Zukunft an Technologien?
Meiner Meinung nach ist der Weltraum für mich so magisch, weil ich die Gewissheit habe, dass nach meinem Ableben sich die Mysterien um das All weiterhin häufen werden. Es ist eine ganz andere Art von Kraft – und meinetwegen auch Bedrohung – als antireligiöser Quatsch oder die Probleme der Menschheit. Gerade weil es keine allumfassende Erklärung für dieses Thema gibt, wächst mein Interesse am Weltall stetig. Tatsächlich holt mich diese Thematik regelmäßig auf den Boden der Tatsachen. Wir sind alle nur ein Staubkorn im Vergleich zum gigantischen Himmelsraum. Und was gibt es da Besseres, als Metalbands, die sich mit dem ganzen Drumherum beschäftigen. Für einen Blick auf die Erde vom Mond aus – oder gar eine Reise durch die Galaxien – würde ich glatt meucheln, das könnt ihr mir glauben. Wer sich für das Wohl und den Werdegang unserer Spezies interessiert, dem sei die Serie Black Mirror wärmstens empfohlen.
Und was macht dieses Thema so besonders, um es in unserer Lieblingsmusik zu verarbeiten?
Fragen über Fragen, dachten sich so einige Bands und ließen sich von der Weite des Kosmos inspirieren. Egal ob im Filmbusiness oder auf Konserve, das Thema verliert nie seinen Glanz. Bekannte Vorreiter wie MINISTRY verewigten sich beispielsweise mit ihrer Single „Bad Blood“ (1999 erschienen) im Film Matrix. Selbst Urgesteine des Rocks wie PINK FLOYD widmeten der dunklen Leere ihre Musik. Meist finden sich Texte zum Orbit in den Gefilden des Thrash, Industrial und Black Metal. Ob dystopische Themen, die schon damals existierten (Kalter Krieg, Raumtechnologie, Zukunft des Menschen) oder einfach nur die Schönheit der Sterne (ALRAKIS – „Alpha Eri“), die Palette ist groß. Neulinge wie KHONSU loten mit ihren futuristischen Artworks neue Tiefen aus. Aber auch unterbewertete Klassiker wie „Cold Dark Matter“ von RED HARVEST weisen eisige Referenzen auf.
Die komplette Auswahl an Themen ist riesig. Sci-Fi muss ja nicht gleich bedeuten, dass es um Aliens geht. Oftmals beschreiben Bands die Zustände unserer Welt (VOIVOD) und befassen sich mit Technologien, die immer mehr in den Rahmen des Möglichen rücken. Zum Beispiel könnte man heute tatsächlich eine Maus beamen, jedoch würde das die gesamte Energie unserer Erdressourcen verschlingen. Ob das nun Hirngespinste sind oder theoretisch ernstzunehmende Berechnungen, darüber streiten sich noch die Gelehrten.
Dunkle Materie
Zu meinen großen Einflüssen zähle ich DARKSPACE aus der Schweiz. Bewusst nutzen sie einen Drumcomputer, da er ihrer Meinung nach einen perfekten maschinellen Charakter aufweist. Die Musik lässt sich als sehr rau und unmenschlich beschreiben. Lange Kompositionen werden durch Filmzitate aus Epen wie „Sunshine“ oder dem wohl größten Sci-Fi-Juwel „2001 – Odyssey Im Weltraum“ von Stanley Kubrick veredelt. Die Stücke kann man getrost als „dunkle Materie“ bezeichnen, denn im Gegensatz zu Bands wie PETRYCHOR oder eben ALRAKIS, hat der Himmelsraum nichts schönes oder menschliches an sich, wenn man DARKSPACE fragt. Kalt und leblos, lebensfeindlich und düster sind die passenden Attribute.
Wer bekanntere Vertreter sucht, wird mit VEKTOR, NOCTURNUS („The Key“ 1990 erschienen) oder auch dem vergessenen Werk von OVERFLASH (1994 „Threshold To Reality“) belohnt. Natürlich haben auch Bands etwas „Abgespacetes“ an sich, obwohl sie nie großartig mit diesen Themen zu tun hatten. Die Australier ALCHEMIST haben da mit ihrem Album „Tripsis“ etwas wahrhaft Außerirdisches kreiert.
DARKSPACE – ein musikalisches schwarzes Loch
DARKSPACE hebelten mein Verstand in einem damaligen Interview vollkommen aus, als sie Folgendes sagten: „Woher weißt du denn, ob du hoch in den Himmel schaust? Du könntest auch in diesem Moment kopfüber an der Erde haftend nach unten in den niemals endenden Kosmos blicken.“
Hierbei handelt es sich nicht um den genauen Wortlaut aus dem Interview, aber der Gedanke dahinter beschäftigt mich bis heute. In solchen Momenten wäre die Vorstellung der Unsterblichkeit mehr als verlockend, nur um zu sehen, wie sich die Menschen im Bezug auf den Planeten Erde und seine Umgebung verhalten. Und wer weiß, vielleicht spielt irgendwann ja die erste Metalband auf dem Mars.
Weitere Hörempfehlungen: MIDNIGHT ODYSSEY („Shards Of Silver Fade“), MYSTICUM („Planet Satan“), PROGENIE TERRESTRE PURA („Selftitled“) und ORANSSI PAZUZU („Kosmonument“).
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