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Die geballte Frauenpower – das Debutalbum von FAKE ISLAND!
FAKE ISLAND – „Cell Division“
Veröffentlichungsdatum: 04.03.2020
Länge: 0:26:33
Label: 1000shows
Genre: Metalcore
Nach dem die letzten beiden Releases die ich hatte aus Belgien kamen, geht es heute etwas weiter weg und wir finden uns in Japan wieder. Auf diesem wundervollen Inselverbund, den ich als Urlaubsdestination nur uneingeschränkt jedem empfehlen kann, hat sich 2017 die Gruppe FAKE ISLAND gegründet.
Im selben Jahr erschien auch ein selftitled mini-Album, und dann letztes Jahr eine EP. Jetzt Anfang März ist also das erste Album der Jungs und Mädels erschienen. Denn hier haben wir es nicht nur mit einer japanischen Metalband, sondern auch noch mit einer mit gleich 2 Frontfrauen zu tun! Neugierig geworden? Zurecht!
Als Vertretung ausercoren
Eigentlich sollte unser Core-Knabe Daniel den Artikel hier ja machen, was aber terminlich einfach nicht machbar ist. Und so komme ich zu der Ehre und mal wieder einem anderen Genre, denn nichts ist so beständig wie der Wandel.
Hinein ins Vergnügen
Und so mache ich mich neugierig auf in die insgesamt 9 Songs des Albums. Und direkt der erste Track „All at Once“ springt mich unvermittelt heftig an. Auf eine kleine Demonstration der rauen Stimme von der fürs grobe zuständigen Frontfrau folgt ein großartiger Ausbruch, in dem ich aus allem herausgerissen werden. Hier wird im ersten Titel direkt klar gemacht, das man die Aufmerksamkeit des Hörers für sich beansprucht! Gleichzeitig ist genau dieser wilde Part, bei dem alles zusammenkommt auch ein wenig typisch für harte Musik aus Fernost. Meine Neugier ist also geweckt!
Frauenpower hoch 2
Bei „Fortune“ wird es nun wirklich typisch japanisch zu Beginn, denn nach einigen elektronischen Tönen folgt ein Moment Klargesang, der unverkennbar von dort stammt. Direkt darauf greift die zweite Frontfrau Erica allerdings wieder mit ihrem rauen und dunklen Organ in das Geschehen ein, und ich muss sagen, dass mir diese Wechsel sehr gut Gefallen. Auf der einen Seite die lieblich-niedliche Frauenstimme, und dann im Gegensatz die düster-raue, die vor meinem inneren Auge direkt einen Dämon aus einem Anime erscheinen lässt. Untermalt wird das ganze von einer flotten aber nicht zu aggressiven Musik, die vor allem durch ihre vielen Tempo und Rhythmuswechsel auffällt. Zwischendrin gibt es auch einen Bruch und eine Passage mit nur Gesang und elektronischen Hintergrundklängen.
Hier zum reinschnupper:
Es wird hier also auf keinen Fall langweilig. Im folgenden „Who the Hell Made this?“ agieren beide Frauenstimme zusammen, was mit auch sehr gut gefällt! Der Titel ist deutlich düsterer, basslastig und erinnert mich ein wenig an KORN, natürlich abgesehen vom Gesang. Auch hier wirken beide Stimmen wie eine gut-gegen-böse Darstellung und der Track hat es kräftig in sich!
„Just wanna live“ geht mir dafür nicht ganz so ins Ohr. Auch der Song bringt zwar eine gute Wucht mit sich, aber hier ist der Klargesang irgendwie nicht ganz so mein Geschmack und gegen Ende klingt es mir ein wenig zu poppig. „Hang Onto my Dream“ ist hier zwar durchaus ähnlich, aber knüppelt mehr, sodass ich die hier eingesetzten Wechsel zwischen den beiden Frauenstimmen wieder deutlich passender finde. Der Titel erinnert mich auch durchaus an so manches Core-Werk, nur das ich mich durch den japanischen Touch im Klargesang und die Wechsel zwischen 2 Frauenstimmen deutlich mehr dafür erwärmen kann.
Das große Finale
Mit „Throw Down“ pumpt dann mein Favorit vom Album auch hervorragend Adrenalin durch den trägen Mittagstiefkörper. Hier passt aus meiner Sicht alles: viel Wucht, beide Frauenstimmen singen mit bzw. gegeneinander, ein virtuoses Schlagzeug und einfach ein grandioses Lied! Auch die schrille Gitarre und die teilweise Hardcore-ähnlichen Passagen geben dem Teil immer wieder gut Fahrt mit! Da wünsche ich mir für die Zukunft mehr Ausflüge in diese Richtung! Und mit „No Trust“ wird mir dieser Wunsch auch direkt erfüllt, denn auch hier geht es gut und schnell mit viel Energie vorwärts!
Die letzten beiden Tracks „My Tranquilizer“ und „No Solution“ geben dann dem Klargesang wieder ein wenig mehr Raum, und schlagen nach den beiden Brettern davor dann auch wieder etwas sanftere Töne an. Insgesamt kann ich am Ende sagen, dass die letzten 4 Titel als Block ein richtig starkes Ding sind, und die Schokoladenseite des Albums!
Fazit:
Ich bin ja eigentlich als Genre-Muffel für den Core-Bereich bekannt. Aber auch ich muss dann doch feststellen, dass das Album einfach Spaß macht. Ich finde vor allem beiden vollständig verschiedenen Frauenstimmen großartig. Und eben auch wie diese eingesetzt werden, denn hier ist eine große Vielfalt vorhanden. Von Lieder die von einer der beiden Stimmen dominiert werden, über welche in denen sich direkt abgewechselt wird bis eben zum kombinierten miteinander bzw. gegeneinander der Stimmen. Aber auch die Musik drumherum weiß zu gefallen, und bietet ordentlich Druck und Power, und schafft es dabei auch immer den gewissen japanischen Touch an vielen Stellen mit unterzubringen. Ich kann das Debutalbum nur empfehlen für alle die etwas neues und frisches suchen!
Autorenbewertung
Vorteile
- wuchtig, kraftvoll und mit viel Leidenschaft
- der kleine japanische Touch immer zwischendrin
Nachteile
- Leider nur 26 Minuten lang
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