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Fünfzehn Mal „Ei jooo!“ – INFINIGHT
INFINIGHT – Fifteen
Veröffentlichungsdatum: 17.12.2016
Dauer: 21 Min.
Label: /
Stil: Power Metal
Eigentlich sind wir Schreiber ja dazu angehalten, vorrangig neue Veröffentlichungen zu besprechen. Mit dieser Richtlinie will ich heute mal brechen und ein paar Zeilen zur schmucken EP „Fifteen“ der Saarländer INFINIGHT verfassen. Warum? Das hat zwei Gründe: Einerseits ist uns das gute Stück erst kürzlich in die Bemusterungsliste geflattert, weshalb ich an dieser Stelle ganz frech sage, früher wäre mir ein Review eben nicht möglich gewesen. Andererseits ist die Formation spätestens mit dem extrem gelungenen dritten Album „Apex Predator“ zu einer kleinen Herzensangelegenheit für mich geworden.
EP die Zweite
„Fifteen“ ist nach „The Vision“ die zweite EP seit dem Albumdebüt im Jahr 2005 und geht einen ähnlichen Weg, indem sie mit dem Ernst der Alben etwas bricht und sich nur zu Teilen dem bandtypischen US-Power-Metal verschreibt. Es sei den Herren gegönnt, schließlich gratulieren sie sich mit dem Silberling selbst zum 15-jährigen Bestehen. Das wäre auch gleich das Thema des einleitenden „Through The Endless Night“ – man bemerke das Wortspiel. In dessen Songtext werden nämlich die Titel aller bisherigen Lieder eingeflochten, was zwar etwas gezwungen wirkt, im Kontext aber einen gewissen Charme hat. Die Nummer bringt es auf fast sechs Minuten Länge und zeigt gut auf, wofür INFINIGHT stehen: guten, alten Power-Thrash mit liebevollen Verschnörkelungen.
Bei INFINIGHT handelt es sich um eine Band aus dem Saarland, da darf etwas Inzest natürlich nicht fehlen. Entsprechend gibt es mit „For The Crown“ ein HELLOWED-Cover, welches im Vergleich zum Katalog der Band durch deutlich mehr Pathos und klassischen Heavy Metal auffällt. Gute Nummer für eine gesellige Runde am Schwenker – abermals grüßt die Herkunft. „Fifteen“ wird abgerundet durch eine Unplugged-Version von „Here To Conquer“ vom „Like Puppets“-Album sowie „Goodbye II (This Cruel World)“, welches sich als Nachfolger zum Gassenhauer „Goodbye, Cruel World“ vom Debüt „Sea Of Knowledge“ versteht. Das starke Vorbild wird satt zitiert, zugleich aber in ein neues Gewand gekleidet – dadurch kann die Nummer nur gefallen!
Fazit
Der Appetit auf neues Material wird durch „Fifteen“ nur bedingt gestillt, was auch nicht die Intention hinter der EP ist. Auf jeden Fall tut es gut, die Band um Front-Sirene Martin Klein (ja, der Mann singt hoch!) am Leben zu wissen, noch dazu überträgt sich sofort der Spaß, den die Jungs beim Einspielen von „Fifteen“ hatten. Damit bleibt nur die Bitte übrig, schnell einen adäquaten Nachfolger zu „Apex Predator“ nachzuliefern. Wie schon „The Vision“ ist „Fifteen“ ein guter Zeitvertreib, spielt aber – wenn auch absichtlich – in einer anderen Liga als die Hauptwerke.
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Autorenbewertung
Vorteile
+ ungezwungen und spaßig
+ Nachfolger zu "Goodbye, Cruel World"!
+ Ei jooo!
Nachteile
- eher ein Zeitvertreib
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