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HAEMA – Halbes Album, halb so gut
HAEMA – Insurrection (EP)
Veröffentlichungsdatum: 31.10.2017
Dauer: 17:04
Label: Sliptrick Records
Genre: Groove Metal, Nu Metal
Northamptonshire, UK – malerische Cottages, endlose ländliche Weiten, mittelmäßiger Drittliga-Fußball. Kurz gesagt, die perfekte zentralenglische Idylle. Die Stille, welche die ehrwürdigen anglikanischen Bauten der Grafschaft bisher umgab, soll jedoch bald gebrochen werden. An Halloween will das Quartett HAEMA seinen kleinen, aber feinen musikalischen Orkan namens „Insurrection“ auf die Massen loslassen. Ob die Jungs die Chance ergreifen, bald ganz oben in den Suchergebnissen über die Grafschaft aufzutauchen? Oder bleiben sie im Schatten des Antlitzes von Großbritanniens größtem Marktplatz verborgen?
Im Kontrast zu den eben genannten Bauwerken aus vergangenen Jahrhunderten beginnt „Insurrection“ mit tiefen elektronischen Impulsen. „Eden“ nimmt sich jedoch nur wenig Zeit, diese elektronischen Spielereien weiter zu vertiefen, ehe die ersten Ausläufer des Orkans hereinbrechen. Wie aus dem Nichts stellen sich dir harte Shouts auf noch härteren Gitarren in den Weg und lassen dich für den ersten Moment nicht mehr gehen. Der Griff lockert sich jedoch schon nach den ersten Minuten. Der Track schafft es nicht, im Ohr zu bleiben, da weder ein eingängiger Refrain noch auflockernde Zwischenspiele vorhanden sind und überzeugen könnten. Der Song verläuft somit einfach im Sand.
Mit einem durchdringenden „Whoo!“ beginnt der zweite Song „Free Man„, welcher sich diesmal sofort und ohne anfängliche elektronische Töne eingroovt. Die Mischung aus den klar gesprochenen Worten und den harten Shouts funktioniert hier das erste und einzige Mal hervorragend. Mein erster Gedanke nach dem Hören: „Whoo!“. Passt, auch wenn ein wenig Abwechslung dem Song zusätzlich gut getan hätte.
Die Mischung zündet nicht
Da die gesamte EP aus nur fünf Songs besteht, ist nun also schon Halbzeit. Was im Sport Entspannung für die Teilnehmer bedeutet, bildet auf Alben meist den Höhepunkt des musikalischen Machwerks. Der Titeltrack „Insurrection“ verpasst es jedoch, wirklich aus der kleinen Auswahl hervorzustechen. Woran das liegt? Nun, zum einen an dem Versuch von Sänger Jordon Calderwood, hohe Töne sauber aufs Band zu bringen. Was in den gesprochenen Passagen sehr gut gelingt, wirkt in den gesungenen fehl am Platz und zerstört die Atmosphäre. Zum anderen ist auch der Refrain nicht besonders packend, was Schade ist, da die Instrumentierung mit ihren downtuned Gitarren ordentlich nach vorne geht.
„Thirte3n“ tritt nun also an, um für neuen Aufwind zu sorgen. Der vierte Track beginnt dabei wiederholt mit elektronischen Drums, ehe sich die harten Gitarren hinzu gesellen und die künstlich erzeugten Klänge in den Hintergrund verdrängen. Auch hier wieder die mittlerweile bekannten Probleme. Der Song bleibt einfach nicht im Kopf, da keine einzige Passage wirklich einprägsam ist. Aus dem erhofften Aufwind wurde somit nur ein laues Lüftchen, welches den Fall abfedern soll.
Als letzter Track begibt sich nun „Two Minds“ an die Startlinie. Der Song, zu dem bereits ein Musikvideo veröffentlicht wurde, hat nun also den Staffelstab in der Hand, um doch noch auf die vorderen Plätze zu stürmen. Die dominierenden Nu-Metal Elemente lassen auch zunächst hoffen, dass dieser Song nicht jeglichen Wiederhörfaktor verlieren wird. Die instrumentale Untermalung mit ihren stampfenden Drums und dem schon gelobten Sprechgesang hält auch vorerst die Fahne oben – bis die hohen Töne kommen. Trotzdem, „Two Minds“ schafft es nach dem eher schwachen Mittelteil der EP, diese nicht komplett untergehen zu lassen.
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Autorenbewertung
Vorteile
Nachteile
- Abwechslung bleibt in den Songs auf der Strecke
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