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HARPYIE – Voodoo
HARPYIE – „VOODOO“
Veröffentlichungsdatum: 25.10.2024
Länge: ca. 43 Min.
Label: Metalville
Genre: Folk Metal
HARPYIE – Die Fakten
HARPYIE ist eine Band aus Ost-Westfalen, bestehend aus den fünf Musikern Aello (Gesang), Brian (Drehleier), Podargo (Gitarre), Kayran (Schlagzeug) und dem letzten Neuzugang Raya (Gitarre). Bereits 2011 durchlebten HARPYIE mehrere Wechsel im Band LineUp. Nachdem Bassist Jean die Band, zumindest erstmal, verlassen hat, wurde diese Stelle nicht nachbesetzt. Insgesamt hat die Kombo bereits sieben Studioalben veröffentlicht und 26 Musikvideos, von denen alleine sieben zum „Voodoo“ Album veröffentlicht wurden. Das Album enthält 11 Songs und erzählt nicht nur Geschichten, sondern erhebt auch Kritik, ohne zu irgendeinem Zeitpunkt den Finger zu erheben. Es gibt auch eine Special Edition, die uns leider nicht vorlag, mit einer zweiten CD unter dem Namen „13 Geister“, auf der befreundete Künstler HARPYIE Songs Covern. Auch eine Vinyl gibt es zu kaufen, die einen Bonus Track mit Namen „Flaschengeist“ enthält.
Voodoo – Das Ritual
Mit dem Ausruf „Voodoo“ leitet die Band Album und Titeltrack ein. Dem Ausruf folgt ein stampfender Rythmus aus Drums und sehr tiefen Gitarren, der zu einem archaischen Tanz einlädt. Unterbrochen wird der Rhythmus immer wieder durch die ruhigere, melodiöse Bridge. Sehr gut gefällt mir hier die Zusammenarbeit mit Benji Webbe, Sänger der Band SKINDRED.
Unter „Ikonoklast“ versteht man jemanden, der religiöse, kulturelle oder politische Denkmäler zerstört. Passend daher, dass der Track recht sakral beginnt. Auch in diesem Song, der deutlich melodischer und weniger rhythmisch daherkommt, stehen die ruhigen Strophen im Kontrast zum Refrain, der hauptsächlich von Schlagzeug und Drehleier getragen wird.
„Omen“ steht dazu allerdings im völligen Kontrast. Eine total bunte Partynummer. Hier folgt ein Reim mit Horror Anspielung auf den nächsten. Und da das Soundgewand stark an ELECTRIC CALLBOY erinnert, lag ein Feature mit Kalle Koschinsky natürlich nahe. Live ist der Track ein echtes Erlebnis.
Danach folgt mit „Zombiemann“ wieder ein ernsterer, kraftvoller Headbang Song der eher düsteren Art. Passend dazu dominieren ganz klar die tiefen Riffs und Drums. Einer meiner Lieblinge auf dem Album. Das Video hierzu wurde im übrigen mit der HARPYIE Community gedreht.
Mythen und Geschichten
„Atreju“ besticht von Sekunde eins an durch seine harten Klänge! Ebenfalls auffällig ist der teilweise aggressivere Gesang. Die Drehleier ist hier sehr prägnant. Ebenso sind die Bridge mit ihrem Rythmus zum Klatschen beim Konzert und der Breakdown wirklich gut gemacht. Mit dem Ton, der das so richtig runterfährt, wird es sehr gut eingeleitet. Mir gefällt hier vor allem die tiefere Stimme, die „Niemand erinnert sich an dich“ singt. Und ja, es handelt sich bei „Atreju“ um den Krieger aus Michael Endes‘ „Die Unendliche Geschichte“.
Nach „Berserker“ und „Blutadler“ ist „Schildmaid“ HARPYIES nächster Stich ins aktuelle Viking Thema. Sehr schön, wie wieder mal die Drehleier hier ins Spiel kommt. Auch die wiederkehrenden „Oho“ Chöre passen sehr gut. Vor allem Live wird der bestimmt sehr gut kommen!
Kommen wir zu „Herz aus Eisen“. Wow, was ein Song! Hier ist zusammen, was zusammen gehört – HARPYIE und SOULBOUND! Der Track baut sich 25 Sekunden lang durch elektrische Geräusche auf, um sich dann ansteigend durch die Grundmelodie begleitet bei Sekunde 36 voll zu entladen! Auch wenn es ein HARPYIE Song ist, muss ich hier mal den deutschsprachigen Gesang von Johnny loben. Denn eigentlich fühlt sich der Sänger im englischen wohler. Achtet vor allem mal auf die Einteilung der Gesangspassagen und wie gut die Stimmen der beiden Sänger gerade im Refrain harmonieren.
Düstere Vorboten
Weiter gehts mit „Exit Games“, welches mit Klängen beginnt, die stark an LINKIN PARK erinnern. Scheint das Jahr des Crossover/NuMetal zu sein. Wobei der Track vielleicht noch einen Rap Part vertragen könnte. Aber auch so kommt da schon einiges an 90er Feeling auf, wenn Sänger Aello an der einen oder anderen Stelle ein wenig Fred Durst Vibes in die Stimme legt. Auch hier ist die Melodie wieder recht hart.
„Fischer Fischer“ besticht direkt durch die Meeresklänge zu Beginn, die durch eine spieluhrartige Melodie erweitert werden. Dann der krasse Übergang zum eigentlichen Song. Pate für den Refrain ist natürlich der alte Kinderreim gleichen Namens. Natürlich gibt es hier Kritik an der aktuellen Umweltpolitik, und es wird ein recht düsteres Bild unserer zukünftigen Meere gezeichnet. Ich musste hier an den Plot von Star Trek IV denken, der das Thema ja ebenfalls aufgreift. Am Ende gibt es einen Kinderchor, der den Bezug zum Kinderspiel noch mal herstellt.
Beim Namen „Ich will dich“ , habe ich einen deutlich ruhigeren und balladeskeren Song erwartet. Und verhältnismäßig ruhig ist er auch in Teilen. Ok, den Autotune Teil mag ich nicht. Glaube der wird auch zu polarisieren wissen. Auch hier im Hintergrund eine tiefere zweite Stimme. Aber wenn ihr hier einen Liebessong vermutet, seid ihr leider auf dem Holzweg. Aber hört selbst.
Melodisch genommen liefern HARPYIE mit „Nimmerland“ eine Feiernummer, die auch Live bestimmt echt gut funktioniert. Textlich ist der Song schon eher düster und so ist es auch ein wenig böse, wenn die Band quasi den Klatschpart auf Live Konzerten direkt hinter den Text „Doch Nimmerland ist abgebrannt“ packt. Hat ein wenig was von den eigenen Untergang beklatschen.
Tour
Zum Release des Albums gibt es drei Konzerttermine:
25.10. – Riders Cafe in Lübeck
26.10. – Kulturwerk Herford (ehemals X)
03.11. – Hellraiser in Leipzig
Danach geht es dann nämlich ab Mitte Dezember gemeinsam mit SUBWAY TO SALLY, WARKINGS und den THE O’REILLLYS AND THE PADDYHATS auf ausgedehnte EISHEILIGE NACHT Tour.
Tickets für beide Touren gibt es hier.
Zur Seite der Band gelangt hier. Dort findet ihr auch direkt den Link zum Album kauf.
Autorenbewertung
Vorteile
+ experimentierfreudig
+ Melodien, die direkt ins Ohr gehen
Nachteile
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