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Ich hasse Musik
AS WE FUCKED – Rimjob
Veröffentlichungsdatum: 05.06.2016
Dauer: 36:00
Label: –
Eigentlich wollte ich heute ein angenehmes Review zu dem neuen ersten Album von AS WE FUCKED schreiben. Denn dieses heißt „Rimjob“ und sah doch recht ansprechend aus. Und kleine Undergroundbands haben es genauso verdient gehört zu werden wie alle anderen auch.
Leider ist mir das mit dem schönen Review nicht gelungen! Und warum? Das ist eigentlich relativ einfach: das nun Folgende hat mir so in der Seele wehgetan, dass ich mir innig gewünscht habe, es möge den Wert MINUS 7 in unserem ausgeklügelten Bewertungssystem geben!
Es ist ja sehr schön, wenn sich überall Bands gründen um der gemeinsamen Leidenschaft zu frönen! Die Liebe zum Metal ist überall stark! Also warum nicht einfach selbst eine Band aus dem Boden stampfen, frei nach dem Motto: „Kannst du spielen? Nein? Ich auch nicht! Dann wollen wir mal anfangen!“. Es geht doch nichts über einen starken Willen. Da muss man auch mal Abstriche machen.
Manchen fällt es in den Schoß, andere müssen jahrelang üben. Aber wenn man das nicht tut, dann wird das auch mit der Musik nix. Und wenn man ein Riff nicht spielen kann, dann hilft es auch nicht, es noch viel schneller spielen zu wollen. Quasi: „Je schneller und lauter es wird, umso weniger werden die Leute merken, dass ich das Riff nicht beherrsche“. Die Leute merken es leider doch! Vielleicht nicht live, aber spätestens auf der CD. Da drängt sich natürlich sofort die Frage auf, warum der „Künstler“, der „Musiker“ es nicht selbst merkt?!?! Auch das Zusammenfügen von irgendwelchen Tönen zu einem Riffwirrwarr hilft nicht. Eigentlich hilft da gar nichts, außer sich nochmal auf den Arsch zu setzen und zu üben. Und zwar lange!
Zum Glück gibt es ja noch den Gesang. Wobei hier das Wort „Gesang“ irgendwie auch falsch gewählt ist. Denn auch nach dem Einhalten von ALLEN Toleranzwerten muss hier gesagt werden: Schluss! Aus! Aufhören! Das tut doch weh. Selbst in diesem Genre. Die Texte werden hingerotzt, als würde es dem „Sänger“ wehtun, die Wörter zu sagen. Die Schreistellen kann man sicherlich noch vor irgendwelchen Hardcore Underground Blackmetallern rechtfertigen, aber wenn es ins cleane geht, werden auch die ganz schnell Reißaus nehmen. Geht einfach nicht anders. Da würde wahrscheinlich auch Autotune an seine natürlichen Grenzen stoßen. Nur dass niemand – der bei Verstand ist – auf die Idee kommen würde, hier noch das Autotune anzuwerfen. NEU EINSINGEN ist die einzige Handlungsoption (Ich persönlich würde es ja einfach meinen Mitmenschen zuliebe ganz lassen)!
Wo ist das verdammte Metronom, wenn man es einmal braucht?!
Immerhin holpert das Schlagzeug nicht überall. Im Vergleich zum Gesang ist es sogar unheimlich genau und perfekt eingespielt. Eine Klanggewalt, die ihresgleichen bei den Göttern sucht! Witzig, was so ein Maßstabswechsel alles bewirken kann. Achso, Klang: habt ihr schon mal Musik mit dem Handy aufgenommen? So klingt es natürlich nicht, aber auch nicht viel besser.
Ich weiß gar nicht, was ich dazu noch sagen soll. Es tut mir auch irgendwie leid. Ich weiß sehr gut, wie viel Arbeit man in ein Album steckt. Oder sagen wir es anders: ich weiß wie viel Arbeit man reinstecken SOLLTE.
Positiv ist zu erwähnen, dass die Band auf jeden Fall noch sehr viel Potenzial hat! Und es heißt ja auch so schön, dass man ein hohes Haus mit einem starken Fundament ausstatten soll. Das Fundament ist zwar alles andere als stark, dafür der Keller tief. Sehr tief. Es kann also nur besser werden (alles andere will ich nicht akzeptieren).
Das wirklich einzig Gute ist, dass die Platte nur 36 Minuten geht. Denn nach 5 Minuten ist der Drang aus dem Fenster zu springen, sich zu erschießen, oder sich von einem Löwen zerfleischen zu lassen bereits so groß, dass jede weitere Minute völlig fahrlässig gewesen wäre. Danke Leute, ich lebe noch (auch wenn es echt knapp war).
Hier würde jetzt der Teil kommen, wo ich euch sage, dass ihr euch selbst ein Ohr machen sollt. Und wenn ihr auf Schmerzen steht, dann hört euch die neue Platte von AS WE FUCKED an. Allen anderen kann ich nur raten, lasst die Finger davon. Jetzt aber Schluss damit! Fertig aus!
Es stellen sich mir nun folgende Fragen: War ich zu hart? Seht ihr das anders? Hatte ich vielleicht einfach einen schlechten Tag (jetzt auf jeden Fall) und sowieso gar keine Ahnung von richtiger Musik?
Um es wieder gut zu machen, möchte ich jemandem – der die Band mag – mein Exemplar schenken. Auf das auch er leiden möge! Meldet euch einfach.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei der Band, meinem Untermieter, meinem Mitbewohner, meinen Ohren und meinem CD-Player entschuldigen. Entschuldigung!
Autorenbewertung
Vorteile
Nachteile
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