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Keine Trolle, keine Wikinger und auch keine Piraten – MONGOL
MONGOL – Warrior Spirit
Veröffentlichungsdatum: 29.04.2017
Dauer: 18:09 Min.
Label: unsigned/ independent
Genre: Folk Metal/ Melodic Death Metal
Kanadische Mongolen
Wie der Name der Band bereits vermuten lässt, befasst sich die Band thematisch mit dem Mongolischen Reich. Damit aber dennoch jeder fröhlich mitträllern kann, sind die Texte auf Englisch verfasst. Kein Wunder, kommen die Herren MONGOL doch aus Edmonton, Kanada. Ich finde die Thematik sehr erfrischend, gibt es, neben MONGOL, doch recht wenige Bands, die sich mit dieser Thematik befassen, namentlich TENGGER CAVALRY, NINE TREASURES und EGO FALL. So rein vom Sound her ist MONGOL aber anders, als die zuvor genannten Bands. Es wird eine Mischung aus klassischem Folk Metal und Melodic Death Metal bedient. Die Kanadier sind daher eher mit Bands wie ENSIFERUM, oder eher unbekannteren Folk-Metallern wie GWYDION, NORTHLAND und DRAKUM oder auch KALMAH und WHISPERED aus dem Melodic Death Metal zu vergleichen.
Wer auf Folk Metal steht und, wie ich, seine Bandsuche des Öfteren auf YouTube startet, dem wird MONGOL schon ein Begriff sein. 2014 haben sie ein solides Album unter dem Namen „Chosen bei Tengri“ veröffentlicht. Umso mehr bin ich drauf gespannt, mal wieder etwas von MONGOL zu hören. Eins schon mal vorweg – das Cover der EP sieht sehr ansprechend aus und fängt den mongolischen Vibe richtig gut ein. Es wurde von Eric Dieterich gestaltet.
Auf mongolischen Pfaden
Die EP besteht aus drei Songs und ist immerhin knapp 19 Minuten lang.
„The Mountain Weeps“ beginnt mit kraftvollen melodischen Gitarren und Growls. Zu Beginn klingt es wirklich mehr nach Melo Death als nach Folk Metal. Den Folk-Anteil bedienen dann aber doch Banjo und Flöte. Der Song ist ziemlich eingängig, nur muss ich hier bemängeln, dass er an einigen Stellen etwas unrund klingt.
„River Child“ ist deutlich folkiger, was mir persönlich besser gefällt, da es irgendwie besser zur Thematik passt. Auch dieser Song ist melodisch extrem eingängig und hier gefällt mir die Gesamtkomposition richtig gut. Die Flöten-Parts werden in den Hintergrund gerückt, um den melodischen Gitarren-Parts Platz zu geben. Gefällt mir!
„Warband“ folgt, wie gewohnt, dem Schema von Growls, eingängigen Gitarrenriffs und Flöten. Irgendwie klingt es nicht so rund, wie die anderen zwei Tracks. Besonders das Schlagzeug stolpert durch den über 7-minütigen Song und kann irgendwie tempomäßig mit den anderen Instrumenten nicht mithalten. Schade, denn sonst wäre auch dieser Song wieder sehr melodisch und eingängig geworden.
Empfehlenswert?
Das Thema ist zumindest nicht so abgeritten, wie die Thematiken Trolle, Wikinger und Piraten (Das soll jetzt nicht heißen, dass ich die Bands nicht mag, die solche Musik spielen). Das muss man der Band zugutehalten. Mir gefällt auch, dass die Folkinstrumente eher eine begleitende Rolle spielen. Für umgerechnet 2€ kann man die EP erwerben. Das ist praktisch geschenkt und wer auf diese Musik steht, der wird mit der EP auch Freude haben.
Die Instrumentalisierung ist manchmal etwas holprig, was auf Dauer ein bisschen anstrengend ist. Das musikalische Konzept bietet jetzt nichts, was wir bei anderen Bands der Gattung nicht auch schon gehört hätten.
Mir persönlich hat das Album „Chosen by Tengri“ mehr gefallen, da es abwechslungsreicher und auch eine Spur härter war.
Mein Interview mit Sänger Tev Tegri findet ihr übrigens HIER!
Autorenbewertung
Vorteile
+ eingängig und melodisch
+ Banjo und Flöte
Nachteile
- nicht übermäßig innovativ
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