Kurz gesagt: Lauter!!! – AERANEA

AERANEA – The Fading Ones
Veröffentlichungsdatum: 01.08.2016
Dauer: 27:22 Min.
Label: Self-Released

Eigentlich mag ich Gothic. Die Leute sind ganz unterhaltsam, die Musik auch. Die Art der Getränke, die man dazu konsumieren kann, ist nicht zu eingeschränkt, und ernsthaft tanzen können muss man auch nicht. Es ist jetzt nicht verwerflich, sich das mal anzutun.

Ich habe mir „The Fading Ones“ von AERANEA angehört. Und ich muss sagen, es ist ok. Schön smooth, schöne Frauenstimme im Gesang, gefällige Gitarrenarbeit. „Nothing left“ tut sich gut an, steigt voll ein, zeigt sich dann auch sehr abwechslungsreich in der Stimmung. Trotzdem, die Gitarre schrammelt stellenweise etwas unverständlich, da der Beat teilweise etwas vertrackt ist. Aber: schöne Frauenstimme. Geht da noch was? Ich drehe es lauter. Hilft nicht immer, hier aber schon. Was bei Gitarristen die Noten sind, um sie leiser werden zu lassen, hilft hier auch umgekehrt. Dadurch wird aus den Gitarren zwar zeitweise nur noch ein Rauschen, aber das macht nichts. Noch nicht.

„Any other way“ macht jedoch ähnlich weiter. Vielleicht höre ich diese Musik dann doch zu selten, um genügend differenzieren zu können. Die Hooks sind simpel und ok. Solange es funktioniert, sage ich bei sowas ja nichts. Als Saxophonist kenne ich das aus anderen Musikrichtungen ja auch. Ich frage mich nur gerade, ob die Sängerin wenigstens einen anderen Text singt als vorher. Aber bitte. Die Musik muss Spaß machen, nicht Arbeit. Zumindest keine, die weh tut. Dafür gibts andere Komponisten. Ich probiere mal den nächsten Song.

Mr. Piano-Beat

Das ist auch ok. Auch wenn ich Songs komisch finde, deren Text mit „And“ anfängt. Aber egal. Biste nicht drin, weißte nicht, wies geht. Dafür ist der Gesang jetzt auch gedoppelt worden. Willkommen in „The Hours of Suffering“. Das Stichwort Lautstärke kommt wieder hoch. Dabei ist der Beat ok. Hier kommen auch Headbanger auf ihre Kosten. AERANEA lassen die Leute nicht allein mit ihren Vorstellungen von Musik. Nur etwas länger könnten die Songs sein. Dann könnten sie ihre Stimmung auch etwas vertiefen. Das würde nicht schaden.

Dann wird es aber interessant. „Silence“ gibt es hier gleich zweimal. Nicht wegen unserem Magazin, sondern wegen der Spielweise. „Normal“ und als Piano-Version. Sehr schön. Im Original kriegt man den gewohnten Krawall ab. Der Text, soweit verständlich, ist eher Banane. Aber hier scheint es eher darum zu gehen, möglichst viele Vokale unterzubringen, da die sich leichter in die Gesangslinien einbauen lassen. Generell ist der Song jetzt nicht so der Brüller.

Nachdem „Prayers die“ überstanden ist, gibts nochmal Stille. Diesmal gewollt. Der Song profitiert auf jeden Fall von dem neuen Gewand. Außer dass der Gesang jetzt über einen Synthi läuft. Als Outro ganz schön, als musikalisches Konstrukt vielleicht aber auf der falschen Platte. Der Song bringt es zwar auf seine vier Minuten, lässt danach aber ein schlechtes Gewissen zurück. Und einen Hauch von Kopfschmerzen.

 

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Autorenbewertung

6
AERANEA zeigen hier, dass man mit einfachen musikalischen Ideen durchaus ein Album bringen kann, welches auf eigenen Beinen zu stehen vermag. Zwar ist vom Beat her teilweise zu viel auf einmal zusammengemixt, was dem Hörer den Eindruck vermittelt, nur noch Rauschen zu hören, dennoch beinhaltet das Album auch viele sehr melodische Stellen. An der Homogenität könnte da noch gearbeitet werden. Und auch wenn es noch nicht zu 100% hingehauen hat: die Idee, einen Song auf Klavier zu übertragen, kann sehr schön funktionieren. Man darf sie nur nicht an anderer Stelle wieder kaputt machen. Zumal diese (Gesang) vorher einer der Leistungsträger der gesamten Band war. Böse böse!
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6 / 10 Punkten

Vorteile

+ stimmig komponiert
+ schöner Gesang
+ Einfachheit in den Ideen

Nachteile

- stellenweise zu viel auf einmal
- wirkt zu leise
- könnte stimmungsmäßig noch mehr in die Tiefe gehen

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