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MORBONOCT balancieren zwischen Licht und Dunkelheit
MORBONOCT – „The Highest Purpose“
Veröffentlichungsdatum: 19. Februar 2024
Label: Eigenveröffentlichung
Länge: 59:31
Genre: Cosmic Black Metal
MORBONOCT wurde im Jahr 2021 vom ukrainischen Musiker Alexander Medvedev ins Leben gerufen. Noch im selben Jahr erschien das erste Album „Anmet„. Es folgten die Veröffentlichungen „Чорна безодня“ und „Galactic Gloom„, auf denen sich MORBONOCT auf schwarzmetallenen Klängen der Weltraumthematik widmeten. Inzwischen ist Bandgründer Medvedev aus der umkämpften Stadt Kherson ins polnische Stettin umgezogen, wo die ursprüngliche Ein-Personen-Besetzung um Sänger David Welnicki zum Duo ergänzt wurde. Und auch thematisch wie inhaltlich haben sich bei MORBONOCT einige Dinge geändert, wie das neue Album zeigt.
Ostseewinde und Galaktische Lichter
Auf den ersten drei Alben befasste sich MORBONOCT also vorrangig mit den dunkelsten Ecken des unendlichen Raumes um den Erdball. Teilweise symphonisch und stets düster bewegten sich die Klänge durch das Universum. Mit „The Highest Purpose“ wollen Medvedev und Welnicki nun ihr Spektrum erweitern. Ging es zunächst vor allem um Dunkelheit, wird nun auch deren Gegenpol mit eingebracht. Licht und Finsternis stehen sich hier gegenüber, gehen aufeinander zu, wechseln einander ab, und werden miteinander ins Gleichgewicht gebracht.
Aber nicht nur thematisch, sondern auch musikalisch haben sich MORBONOCT weiterentwickelt. Von den Symphonic Black Metal Einflüssen der vorigen Veröffentlichungen ist nicht mehr viel übrig geblieben. Stattdessen sind die Synthesizer-Einlagen auf „The Highest Purpose“ rau und kalt. Bandgründer Alexander Medvedev sagt, er habe die Kompositionen ausnahmslos bei Ausflügen zur Ostsee geschrieben und aufgenommen.
Zwischen den Gezeiten
MORBONOCT suchen auf „The Highest Purpose“ zum Einen ihre eigene musikalische Ausrichtung. Des Weiteren sucht die polnisch-ukrainische Band die Balance zwischen den Extremen. Licht und Dunkelheit, Leben und Tod, Zerstörung und Schöpfung stehen sich unvereinbar gegenüber, während MORBONOCT auf der Grenzlinie von einer Seite zur anderen springen. Gleichermaßen frostig rau und kosmisch meditativ befördert sich die Klangwelt leider oft aus dem Fokus heraus. Es bedarf also viel Konzentration beim Hören, um nicht abzuschweifen. Nichtsdestotrotz ist „The Highest Purpose“ ein ansprechendes Album für Fans von KEEP OF KALESSIN oder LIMBONIC ART.
Das Promo Material wurde uns mit freundlicher Unterstützung von Solid Rock PR zur Verfügung gestellt.
Autorenbewertung
6
Im Tanz zwischen den Extremen schreiten MORBONOCT gelegentlich aus dem Auge der Betrachtenden, auch wenn sie handwerklich solide abliefern
6 / 10 Punkten
Vorteile
+ gelungene Weiterentwicklung
+ kosmisch, frostig, atmosphärisch
+ kosmisch, frostig, atmosphärisch
Nachteile
- Songstrukturen wirken stellenweise unausgereift
- entzieht sich leicht dem Fokus beim Zuhören
- entzieht sich leicht dem Fokus beim Zuhören
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