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NEKROKRAFT – Die Naglpistole für Zwischendurch
NEKROKRAFT – „Witches Funeral“
Veröffentlichungsdatum: 19.01.2018
Länge: 36:25min
Label: The Sign Records
Stil: Black (Death/Thrash) Metal
Schmeckt am besten zu: Hack mit Zwiebel auf Brötchen
Riecht wie: die 5 Schweden, die aufm Festival immer schon lange vor einem da sind
A hard start
Ein Band, die mit einem Lyric-Video im Promotext wirbt… Verdammt! Da will mich jemand ärgern. Aber gut, ich hab es mir ausgesucht.
Erster musikalischer Eindruck: ein solides Werk! Es wird geknüppelt, die Drums aufn Punkt, die Stimme schreit und grummelt wie man es kennt und mag und die Gitarre kommt aus’m Katalog für Black Metal Bands, Aszendent: Death und Thrash.
Aber nun richtig ran ans Album. „Burning Ov“ startet und ich checke kurz alle Einstellungen an meiner Anlage: Filter aus? Compressor zugedreht? EQ evtl besoffen eingestellt?
Nee – es klingt tatsächlich nach Punk, nee, Thrash, äh… Black Metal – sauber in der Küche des Gitarristen eingespielt, mit dem Halleffekt: Fliesenspiegel (Einbauküche 1996 Edition).
Aber davon nicht irritieren lassen und direkt weiter reingehört. Es bleibt aber erstmal so: es wird sauber nach vorn geschoben und der Sound ist auf Hall getrimmt.
Aber immerhin. Ein guter alter Black Metal wälzt sich durch mein Zimmer und nach dem seltsamen „Little Drummer Boy“ auf Koks zu Beginn von „Cometh Arrives“ folgt dann noch eine schöne Oldschool-Passage mit ziemlich schnellem und sauberem Gefrickel.
Das Ding mit dem Sound von NEKROKRAFT klärt sich schnell: man hat hier einfach drei unterschiedliche Aufnahmesessions auf eine Scheibe gepresst. Das Material entnahm man dabei den Karkassen zweier Ur-Demos und der Schublade „Keine Schmuddelhefte“ des Sängers Angst.
Aha! Trve wie Sau, da wird nich’ gemastert. „Witches Funeral“ versteht sich auch eher nur als Lückenfüller zum ebenfalls 2018 erscheinenden „Servants“.
Da die Songs von „Witches Funeral“ alle Radiolänge haben, aber wohl selten darin laufen werden, hört man sich schnell durch. Augen zu, Kopp zurück und … „häääää?“ – „Angel of Death“ von SLAYER wird da gecovert – das sogar gut. Aber auch BATHORY mit „Satin meine Masche“, nee. „Satan my Master“ wird auf eigenes Geheiß neu vertont. Ja, kann man machen… Ginge auch ohne – besser sogar für mein Empfinden. Ich mag Coversongs halt einfach nicht.
Nekrofar… Naglkraft… Nee, anders!
Ich höre und höre und denke mir: „Verdammt Junge, die Songs haste doch schon gehört?!“. Also an den mentalen Schrank gewatet und musikalischer Uhrenvergleich: NAGLFAR! „Pariah“! Jawoll! Kurz reingehört und von der Klangqualität Marke „Eigenbau“ bis zu brutalen Passagen in die Fresse ist alles dabei.
Also mach ich es mal an dieser Stelle wie der bekannte Onlinehändler und komme zu folgendem Fazit:
„Wer NAGLFAR – „Pariah“ mochte, hat auch NEKROKRAFT – „Witches Funeral“ gekauft.“
Was das aber für die neue richtige Studio-Scheibe „Servants“ von NEKROKRAFT heißt, das steht in den Sternen. Aber wenn sie mir die alten NAGLFAR wiederbringt, bin ich dabei!
Autorenbewertung
Vorteile
+ oldschoolig, irgendwie trve
+ solide Musiker mit solidem Backkatalog - bin gespannt aufs neue Album
Nachteile
- zu unterschiedlich im Material, da fehlt ne Linie letztlich
- nervt mega, dass der Sound so unterschiedlich ist… ich wiederhole mich?
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