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Neuer Wind im Thrash-Himmel – Bloodrocuted
BLOODROCUTED – For the Dead Travel Fast
Veröffentlichungsdatum: 1. April.2017
Dauer: 39:57 min
Label: Punishment 18 Records
Genre: Thrash Metal
Über die Kirche, Ungerechtigkeit und Chauvinismus
Da ich über dieses Genre noch keine Review verfasst habe, gibts heute mal Thrash Metal auf die Ohren. BLOODROCUTED ist eine Newcomer-Thrash Metal-Band aus Antwerpen. Die Band bringt mittlerweile ihr drittes Studioalbum heraus.
Das erste, was mich sofort begeistert, bevor ich die CD in den Player werfe, ist das Cover. Was für ein geiles Cover Artwork! Die orange-rosa-roten Farbtöne sind extrem fleischig. Die zwei Gestalten wirken zugleich abstoßend und faszinierend auf mich. Der offensichtliche blasphemische Bezug zu Kirche und Religion wird durch die Kopfbedeckung deutlich. Das spiegelt sich auch in den Texten wieder, aber dazu später mehr.
Angenehmes Geschredder
Das Album fängt ganz untypisch an. „The Land Beyond The Forest“ begeistert mich als akustisches Intro und klingt so gar nicht nach Thrash Metal, sondern eher wie ein Intro-Song aus den Bereichen Neofolk, Pagan Folk oder Atmospheric Black Metal.
Der Eindruck, dass es sich doch um ein Thrash Metal Album handelt, gewinnt man in „The Leper and the Whore“ (euch zuliebe werde ich das jetzt nicht übersetzen…nur soviel vorweg: es entstehen Bilder im Kopf). Trotz des, sagen wir mal, außergewöhnlichen Titels, glänzt der Song für mich durch eine Mischung aus klassischem Thrash Metal und vielen melodischen Einlagen, die mein Herz erquicken lassen.
Auch der nächste Song „Perversion of Purity“ erzählt die Geschichte einer Frau, die vergewaltigt wurde. Ihr Peiniger wird vor Gericht durch unsere chauvinistische Gesellschaft geschützt. Diese abartige Art unserer Gesellschaft wird portraitiert mittels einem flotten Schlagzeug und sehr eingängigen Lead-Gitarre.
„Wound in Shadows“ bietet dem Hörer mit growligen Vocals etwas Abwechslung auf der Platte. In diesem Song kann man die starken Death Metal und Thrash Metal der Bay Area heraushören. Die anfängliche Schwerfälligkeit des Songs verfliegt recht schnell, da nun wieder kreischende Gitarren und der schnelle Schlagzeug-Beat die Oberhand gewinnen.
„Denial of the Cross“ wird passend mit den Klang von Kirchenglocken eingeläutet. Wie der Name schon verrät, wird die Kirche hier sehr kritisch beäugt. Der Song brennt sich ein, durch Tempi-Wechsel ist er einprägsam. Der Song wechselt von schnellen thrashigen Passagen zu Mid-Tempo Gitarrenparts.
In „Cult of Sacrifice“ wechseln sich die Growls und Screams gekonnt ab. Die Instrumente ergeben ein stimmiges Gesamtkonzept und auch dieser Song kann ebenfalls durch geile Gitarrensoli überzeugen. Dieser Song ist der ultimativ Beweis, dass Thrash Metal mit Death Metal sehr harmonieren kann.
Der titelgebende Track des Albums „For The Dead Travel Fast“ bleibt bei mir irgendwie nicht so hängen. Er wirkt, im Gegensatz zu den anderen Songs, unrhythmisch und schwergängig.
„Ominous“ ist wieder voll nach meinem Geschmack, da der Song wieder extrem melodisch ist. Schön ist auch, dass hier mal der Bass sein verdientes Solo bekommt. Leider endet der Song ganz schön abrupt.
Fazit
Das Album ist grundsolide und bietet dem geneigten Hörer viel Abwechslung. Es unterscheidet sich von anderen Thrash Metal-Alben durch eine starke Nutzung von Death Metal-Elementen und melodischen Gitarren-Einlagen. Wer seinen Thrash Metal gerne garniert sieht mit einer ordentlichen Portion Melodie und eingängigen Gitarrenriffs und Bands wie LAZARUS A.D., SKELETONWITCH, DEATH ANGEL und EXODUS zur täglichen Beschallung nutzt, der ist mit „For the Dead Travel Fast“ gut bedient. Der Einsatz verschiedener Vocals macht das Album interessanter. Meine Kritik ist einzig und allein, dass der titelgebende Track nicht hängen bleibt und dass das Album in der ersten Hälfte etwas eingängiger ist.
Autorenbewertung
Vorteile
+ verschiedene Vocals
+ interessante Gitarren-Soli
Nachteile
- Soundqualität der Platte
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