PRIMETIME FAILURE – In musikalischen Erinnerungen schwelgen

PRIMETIME FAILURE – „MEMORY LANE“

Veröffentlichungsdatum: 10.05.2019
Länge: 
17:08
Label: Uncle M Music / Disconnect Disconnect Records / Hectic Society Records
Genre: Skate-Punk

Hoffentlich findet ihr in eurem Kleiderschrank noch ein altes Paar Dickies, die völlig zerlatschten Skaterschuhe von früher, und im Idealfall sogar noch die gammeligen Schweißbänder. Denn mit ihrem neuen Album nehmen die Bielefelder Skate-Punker PRIMETIME FAILURE euch mit auf einen Ausflug auf die „Memory Lane“. Und danach werdet ihr euch garantiert nach dem 90er Jahre Gedächtnis-Outfit sehnen. 

Liebe auf den ersten Blick: Das Cover

Sobald mir ein Album für eine Review vorliegt, dessen Beschreibung die Worte „Pop-Punk“ oder „Skate-Punk“ enthält, stürze ich mich in der Regel darauf wie meine Wellensittich-Dame auf den Silberschmuck meiner Mutter. Selbstverständlich war das auch bei „Memory Lane“ der Fall – nur eben ohne dafür Nachts erboste Anrufe aus Deutschland zu erhalten. Auf den ersten Blick ansprechend ist das sehr bunte, im Comic-Stil gestaltete Cover der Platte. Fast ein bisschen nostalgisch, da denke ich direkt an mein altes CD-Regal zuhause. Nach dem sehr guten ersten Eindruck will ich aber wissen, was PRIMETIME FAILURE mit ihrer neuen Platte zu bieten haben. 

Ein Ausflug zum Skatepark

So in etwa würde ich die Stimmung beschreiben, die „All Hope Is Gone“, der erste Song des Albums, hervorruft. Hoffnungslos klingt der nämlich ganz und gar nicht, im Gegenteil – mit schnellen Gitarren wird direkt stilecht in die Platte eingestiegen. Nach „Apologies, I Have Some“, muss ich dann vorsichtshalber das Datum im Kalender checken. 2019, okay, ich bin nicht in der Zeit zurückgereist. Nur eben musikalisch, denn „Memory Lane“ hätte dem bisherigen Sound nach auch in der Hochzeit des Skate-Punk erscheinen können. Auf moderne Spielereien und Einflüsse wird verzichtet. Alles nichts Neues, klar. Einige werden daher sicher enttäuscht sein, mir persönlich gefällt das aber sehr gut. Wieso ein altbewährtes Rezept auch verändern, wenn es funktioniert? „Memory Lane“ ist der Titeltrack des Albums und mit knapp über drei Minuten auch der längste Song der Platte. Hier fällt mir vor allem die eher raue Stimme des Sängers positiv auf, die sich von anderen Bands des Skate- und Pop-Punk Genres abhebt. 

In der Kürze liegt die Würze

Das könnte wohl das Motto des mit 17 Minuten Spielzeit recht kurzweiligen Albums sein. Zwei der Acht Songs sind nicht mal zwei Minuten lang. Aber wenn ich mich recht erinnere, ist auch das in dem Genre nicht unbedingt etwas Neues. Dennoch ein kleiner Wermutstropfen, denn gerade die kurzen Tracks machen Spaß und sind schneller vorbei, als einem lieb ist. Auch „Broken“, mein persönlicher Favorit des Albums, ist kein wirklich langer Song, hat dafür aber eine Melodie, die unheimlich ins Ohr geht. Und für solche Fälle wurde schließlich die Repeat-Taste erfunden. 

Fazit

Wer auf die Skate-Punk Klassiker wie NOFX steht oder generell ein Freund des Genres ist, sollte PRIMETIME FAILURE definitiv eine knappe Viertelstunde seiner Zeit gönnen! „Memory Lane“ ist ein kurzweiliges Album, welches sich wie eine kleine Reise zurück in die im Skatepark verbrachten Teenie-Jahre anfühlt. Auch wenn man sich an die Zeit vielleicht nicht immer so gern zurück erinnert, die Bands der Zeit hängen uns alle noch mehr als positiv im Gedächtnis. Und PRIMETIME FAILURE haben sich mit „Memory Lane“ verdient in die „Liste der Bands die mir positiv in Erinnerung bleiben“ gespielt. 

 

 

Autorenbewertung

8
Ein nostalgisches Gefühl rufen die Jungs aus Bielefeld mit "Memory Lane" hervor und lassen den Skate-Punk aus meiner Jugend damit für einige Minuten wieder aufleben. Eine Band, die man definitiv im Auge behalten sollte!
ø 4.7 / 5 bei 1 Benutzerbewertungen
8 / 10 Punkten

Vorteile

+ "Back to the Roots"-Faktor
+ Abwechslungsreich
+ Einprägsame Vocals

Nachteile

- Beim nächsten Mal gerne etwas länger

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