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SEPTAGON – Bock auf die Apokalypse?
SEPTAGON – „Apocalyptic Rhymes“
Veröffentlichungsdatum: 09.11.2018
Länge: 41:52
Label: Cruz del Sur Music
Genre: Thrash / Power Metal
Wenn ein Album „Apocalyptic Rhymes“ heißt und auf dem Cover ein Atompilz in den giftgrünen Himmel steigt, ist der Wink mit dem Zaunpfahl klar angekommen. Leute, es wird gesellschaftskritisch! Ich mag sowas eigentlich ziemlich gern. Und natürlich startet das Album von SEPTAGON dann auch mit einem langen Zitat aus der Offenbarung des Johannes aka der Apokalypse aus der Bibel. Danach geht`s um die Probleme dieser Welt und ihrer Bewohner, eins nach dem anderen wird durchgearbeitet. Dabei verwischen die Genregrenzen auf eine doch recht gelungene Weise.
Denn erstmal wird mit „Weight of the World“ ein ziemlich thrashlastiger Opener abgeliefert. So ein bisschen erkennt man im ganzen Album Spuren von MEGADETH und ANTHRAX… Das Gefühl ist aber auch logisch, hört man sich mal die Stimme von Sänger Markus Becker an: An Joey Belladonna kommt er zwar nicht ran, dafür trifft er die Töne zu schlecht. Aber er gibt sich größte Mühe. Anders als das Debütalbum „Deadhead Syndicate“ ist „Apocalyptic Rhymes“ meiner Meinung nach eine Spur thrashiger, aber die Gewichtung des Genremixes variiert von Song zu Song. Ich bin dadurch immer wieder auf den nächsten Song gespannt und hoffe, dass einer dabei ist, der mich komplett vom Hocker haut. Leider ziehen sich manche, wie der Titeltrack „Apocalyptic Rhymes“, etwas in die Länge, und wirken nervös und farblos. Am Ende des Albums kommt nochmal ein Epos namens „Sunset Blood“, das mich aber leider auch nicht überzeugt.
Warten auf Godot – oder auf den ultimativen Song
Die Kombination aus technischem Gitarrengewitter und melodischem Gesang klingt wirklich nicht schlecht. Gerade oben genannter Song „Weight of the world“ oder „The Unfathomable Evil“ hauen ordentlich rein. Aber der überzeugende Song, der mich am Ende umhaut und auf den ich mich beim Musikhören freue, ist nicht dabei. Einen Pluspunkt sammeln für mich die technisch anspruchsvollen Gitarrenparts ein. Die sind ihnen wirklich gut gelungen. Auf die Dauer sind sie leider etwas anstrengend zu hören, und manche Songs wirken durch die vielen Soli ein bisschen auseinandergeschnitten. Aber der grundsätzliche Beat ist wirklich nicht schlecht. So geht es mir auch bei den meisten Songs: Grundsätzlich gut gelungen, aber auf die Dauer anstrengend. Nicht schlecht, aber auch nicht herausragend gut.
Ach ja, einen muss ich noch erwähnen: „P.O.T.U.S.A.„ – was ja die offizielle Abkürzung für einen gewissen blond frisierten, orangehäutigen Staatschef jenseits des großen Teich ist. Eine thrash-punkige Abrechnung mit dem „President of the United States of Absurdistan“, mit einem ziemlich eindeutigen Text. Da solltet ihr unbedingt auf die Lyrics achten, denn das zaubert selbst dem größten Politikhasser ein fieses Grinsen ins Gesicht. Doch beim insgesamt hören verschwindet das Grinsen. Vielleicht liegt mir auch einfach das Genre nicht wirklich?
Spaß beim Hören habe ich, während das Album läuft. Aber wirklich im Kopf bleibt nur die Schimpftirade, mehr leider nicht – denn trotz einer sehr soliden Grundleistung ist kein Song wirklich herausstechend. „Apocalyptic Rhymes“ ist ein gutes zweites Album, das dem bisherigen Sound der Band auch gerecht wird. Aber in meiner Hitliste sind andere Bands und Alben drin.
Autorenbewertung
Vorteile
- Technische Parts sehr hochwertig
Nachteile
- Sänger (absichtlich oder unabsichtlich?) intonatorisch unsauber
- auf die Dauer anstrengend
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