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THE OKLAHOMA KID – ein erfrischender Sonnenstrahl
THE OKLAHOMA KID – „Solarray“
Veröffentlichungsdatum: 13.09.2019
Länge: 46:54 Min.
Label: Arising Empire
Genre: Progressive Metalcore
Willkommen im wilden Westen! So oder so ähnlich könnte man sich fühlen, wenn man sich über THE OKLAHOMA KID informieren möchte. Sucht man den Bandnamen nämlich im Internet, wird man zwangsläufig über einen Western aus den 30ern stolpern. Während man dann weiter sucht, da es das ja nicht sein kann, findet man auch Fotos von „stylisch“ gekleideten Herren. Auch hier könnte man meinen, dass es sich nicht um eine Core-Band handelt. Doch weit gefehlt, denn eben genau diese Herren sind wirklich die erwähnten Musiker. Das allein macht schon neugierig, denn solche Outfits sind eher untypisch für das Genre. Aber genug des ersten Eindrucks, widmen wir uns der Musik und damit dem aktuellen Album „Solarray“.
AGGRO-GOLDKEHLCHEN
Zugegeben, ich fühle mich nach wie vor wohl in meinem bevorzugten Genre, doch muss auch ich gestehen, dass es mittlerweile schon das gewisse Etwas braucht, um mich von neuen Acts zu überzeugen. Ich nehm es direkt vorweg: THE OKLAHOMA KID haben reichlich gewisses Etwas. Jetzt wollt ihr natürlich wissen was das ist. Nun, fangen wir direkt mal damit an, was für mich am Meisten heraussticht: (nein, nicht der Look) die Vocals. Wenn es jemand schafft, allein schon mit seinen Shouts eine Begeisterung auszulösen, dann ist das schon ein gewaltiger Pluspunkt. Frontmann Tomm verfügt über eine Stimme, die es sprichwörtlich in sich hat. Da kann man schonmal auf die berühmte Waldfee verweisen. Cleans beherrscht er auch, diese sind auch gut, aber kein Vergleich auf Augenhöhe zu den beeindruckenden, aggressiven Parts.
Auf musikalischer Seite kann die Band aus Rostock auch absolut punkten. Das liegt vor Allem daran, dass sie es wirklich verstehen, mit den Erwartungen der Hörer zu spielen. Da gibt es auf der einen Seite Songs wie den Opener „Oasis“, der einen sofort mit seiner Wucht umhaut, oder ein „Feed Me Fear“, das im ersten Moment wild und chaotisch wirkt, dann aber doch noch melodisch und eingängig wird. All das funktioniert mit einer Härte, die eigentlich keine Wünsche offen lässt. Und auf der anderen Seite hätten wir da ein „Solar Ray“, welches es nun wieder genau anders rum macht. Ruhig und atmosphärisch beginnend, und dann regelrecht explodierend. In diesem Stil spielt auch „Shaking Off The Disease“, zu dem ich unten mal das Video verlinke. Ich mag solche überraschenden Momente, und davon gibt’s reichlich. Mit „Dreambender II“ gibt’s kurz vor Schluss dann auch noch ein mit Samples versetztes Zwischenstück, das dann von „Tailsign“ gefolgt, wirklich stimmig wirkt und das Album mehr als gelungen beendet. Ich arbeite übrigens in der Luftfahrt und bin bei dem Titel nochmal besonders hellhörig geworden. Mich würde mal interessieren, was zur Namensgebung geführt hat. Besagter Schlusspunkt ist auch nochmal ein echtes Highlight des Albums, welcher mit über 6 Minuten auch noch die längste Spielzeit hat. Außerdem klingt auch diese Nummer nochmal eine Spur anders. Gut anders.
In diesem Video wird auch nochmal der spezielle Look der Band deutlich. Nicht nur der Kleidungsstil, auch die Machart des Videos erinnern an vergangene Zeiten, sind aber doch herrlich frisch in’s Heute transportiert. Negatives kann ich ziemlich wenig finden, ich würde mich allerdings freuen, wenn die melodischen Parts in Zukunft noch ausgefeilter wären und eventuell auch die Cleans nochmal gesteigert werden könnten. Zusammenfassend bin ich von „Solarray“ und generell THE OKLAHOMA KID recht angetan. Der stimmige Mix aus Härte, Melodie und dem charmanten Retrostil auf visueller Seite ist wirklich erfrischend und macht die Band zu einem besonderen Gesamtkonzept, das man definitiv im Auge und Ohr behalten sollte.
und wegen der Optik sicher interessanter:
Autorenbewertung
Vorteile
+ herrlich erfrischend
+ überraschend
Nachteile
- melodisch noch Luft nach oben
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