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THE WRONG TURN – verrückt, aber gut?
THE WRONG TURN – „Bring Your Own Madness“
Veröffentlichungsdatum: 05.07.2019
Länge: 44:34 Min.
Label: 7Hard
Genre: Modern / Nu Metal
Nu Metal… Gibt’s das noch? Da scheiden sich nach wie vor die Geister. Einst von Bands wie KORN, LIMP BIZKIT oder den frühen LINKIN PARK geprägt und etabliert, will man das Genre heute an vielen Ecken sogar totschweigen. Es war halt der moderne (von mir aus auch radiotaugliche) Metal der 90er und für viele heutige Metalhörer die Einstiegsdroge. Ich möchte mich da nicht ausnehmen, besonders LINKIN PARK haben mich einschlägig geprägt und mich an „härtere“ Gitarrensounds herangeführt. THE WRONG TURN wollen besagtem Stil nun neues Leben einhauchen und dem Ganzen ihren eigenen Anstrich verpassen. Mit „Bring Your Own Madness“ erscheint das Debüt und ich bin sehr gespannt, was mich erwartet.
EINE ZEITREISE
Song Nummer eins nennt sich „Full Metal Jackass“, war die erste Single der Band und versetzt mich instant zurück in die 90er. Aber nicht zu Hyper Hyper und Co., sondern tatsächlich in die Phase, als ich gemerkt hab, dass es neben DIE ÄRZTE auch noch andere Rockbands gibt, die mir gefallen. Verrückt! Das passiert aber auf erfrischender Ebene, mittels eines gelungenen Mixes aus Cleans und Shouts. Die beiden Stimmen harmonieren dabei wirklich prächtig zusammen, wobei ich direkt feststelle, dass mir die Stimme des Klarsängers sofort im Kopf bleibt. Auch der Gesangsstil erinnert an die prägenden Bands von „damals“. Nur der Sound klingt eben reifer und moderner. Das gefällt mir definitiv sehr gut und versprüht einen netten Charme. Das Album besteht aber nicht ausschließlich aus Tracks dieser Machart. So findet sich mit „Angel On The Left, Devil On The Right“ beispielsweise auch eine ruhige Nummer, welche nur am Ende etwas angehärtet wird. „For My Brothers“ hingegen wirkt sogar etwas grungig, aber nur etwas.
Eigentlich ein wirklich abwechslungsreiches und altes, aber doch modernes Album, was the THE WRONG TURN hier abliefern. Der einzige – und wie ihr wisst, für mich entscheidende – Kritikpunkt befindet sich leider auf melodischer Seite. „B.Y.O.M.“ könnte so genial sein, wenn es noch die (für mich) nötige Eingängigkeit hätte. Die Melodien sind zwar da, aber auf Gesamtlänge betrachtet fehlt mir das gewisse Etwas. Ich könnte jetzt keinen Song bestimmen, der mir am Besten gefällt, weil er so heraussticht, kann aber sagen, dass mir das Album trotzdem verdammt gut gefällt. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.
WILLKOMMEN IN DER ANSTALT
Warum ich hier eigentlich niemanden namentlich nenne? Nun, das wollte ich mir bis hierhin aufheben, weil nicht nur der Bandname selbst an ein Horror/Slasher Franchise erinnert, sondern dem Ganzen ein ähnliches Konzept inne wohnt. So wird als Herkunftsort das „Angel Hill Asylum“ genannt und die Namen der Mitglieder sind: The Butcher, Doc, Reaper, Scarecrow und Scourge. Prinzipiell kann sowas zwar etwas kitschig oder aufgesetzt wirken, aber da ich großer Horrorfilmfan bin, gibt’s von mir dafür nen extra Sympathiepunkt. Einfach nur maskieren kann ja jeder.
Autorenbewertung
Vorteile
+ ...trotzdem modern
+ (Horrorkonzept)
Nachteile
- kein richtiges Highlight
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