THOSE WITHOUT – Achterbahn der Gefühle

THOSE WITHOUT – „BITTERSWEET“

Veröffentlichungsdatum: 24.09.2021
Länge: 29:24
Label: Self-Released
Genre: Pop-Punk

Regelmäßige Leser*innen unseres SILENCE MUSIC FRIDAY sind in den vergangenen Wochen bereits über öfters den Namen THOSE WITHOUT gestolpert. Die fünf Schweden haben in den vergangenen Monaten mehrere Singles von ihrem Debütalbum „Bittersweet“ veröffentlicht, welches ab morgen überall verfügbar ist. Mit früheren Veröffentlichungen wie „Seattle“ oder „The Thin Line Between Hope & Despair“ haben sich THOSE WITHOUT bereits einen Namen gemacht und sich ihren Platz auf diversen Spotify-Playlists gesichert. Umso größer die Spannung also auf die erste LP der Jungs aus Örebro.

Auf eine gute Zeit!

Die eben erwähnten Releases der Band zeichnen sich vor allem durch ihren eindeutigen Pop-Punk Sound aus, der an Bands wie NECK DEEP erinnert.  Mit „Bittersweet“ nehmen THOSE WITHOUT Hörer*innen über 10 Songs hinweg auf eine Achterbahnfahrt quer das Genre.   

„Good Thyme“„Pink Alligator“, „Weightless“ und „Webspinner“ sind bereits im MUSIC FRIDAY von mir angepriesen worden und geben einen guten Vorgeschmack auf das Gesamtwerk „Bittersweet“. Der Sound der vier Songs erinnert an britischen Pop-Punk der 2000er Jahre. Vor allem die Gitarren geben mir persönlich leichte KIDS IN GLASS HOUSES Vibes. Durch diese nahezu nostalgischen Momente können sich THOSE WITHOUT vom kontemporären Genre-Sound abheben. Mein persönlicher Favorit von den bisherigen Releases ist übrigens „Pink Alligator“, eine kraftvolle Mischung aus Pop-Punk und Rock gepaart mit bedeutsamen Lyrics. 

„Happy Ever Disaster“ ist der energiegeladene Einstieg in „Bittersweet“. Im Gegensatz zu den bisher gehörten Tracks klingt „Happy Ever Disaster“ moderner und spiegelt den Einfluss gegenwärtiger Pop-Punk Bands. Ganz ähnlich ist es mit „Voodoo Doll“ und „Oblivious“ – zwei kraftvolle, moderne Songs. „Voodoo Doll“ ist besonders durch kurze Akustik-Elemente interessant. Sicherlich ist das nicht unbedingt neu in dem Genre, aber es gestaltet den Song abwechslungsreich. 

„Cleopatra“ ist die obligatorische Ballade, die auf keiner Pop-Punk Platte fehlen darf. Hört man das Album in vorgesehener Reihenfolge, ist „Cleopatra“ nach sechs mitreißenden Songs ein kleiner Bruch. Freunde von ruhigeren Melodien kommen hier definitiv auf ihre Kosten. THOSE WITHOUT beweisen über das gesamte Album hinweg, dass ihnen emotionale Lyrics in die Wiege gelegt wurden.

„Under The Weather“ beweist, wie Sänger OSKAR WESTLIN verschiedenste Emotionen in den Songs herüberbringen zu weiß. „Under The Weather“ ist der härteste Song der Platte und strotzt vor Effekten, die dem Song eine besondere Atmosphäre verleihen. Post-Hardcore und Screamo-Elemente gepaart mit dem rauen Gesang OSKARS machen „Under The Weather“ zu einem weiteren Anspieltipp.

Kurz vor Schluss liefert „A Name For Myself“ noch einen richtigen „Feel Good“-Moment. Der fröhliche Shuffle Beat erinnert an Bands wie NEW FOUND GLORY und macht Spaß beim Zuhören, auch wenn der Song mich beim ersten Hören nicht direkt mitgerissen hat. „Webspinner“ stellt das gelungene Ende dieser emotionalen Achterbahnfahrt quer durchs Genre dar und beruft sich noch einmal auf die Stärken von THOSE WITHOUT: Vielfältigkeit im Songwriting und starke Lyrics. 

Fazit

„Bittersweet“ erfindet das Genre nicht neu, aber THOSE WITHOUT beweisen mit ihrem ersten Album nicht nur Talent für Lyrics, sondern auch für Songwriting allgemein. THOSE WITHOUT müssen ihr Alleinstellungsmerkmal noch finden, aber durch die geschickte Kombination von modernen und traditionellen Elementen kreieren die Jungs ein gelungenes Gesamtwerk. Alles in allem ist „Bittersweet“ ein starkes Debüt, das neugierig auf Nachschub macht – und den Platz in Spotify’s „Pop-Punk Essentials“-Playlist haben sich THOSE WITHOUT zurecht verdient. 

 

THOSE WITHOUT auf Facebook

Autorenbewertung

8
Nachdem ich mehrfach im MUSIC FRIDAY über THOSE WITHOUT schreiben durfte, war ich mehr als gespannt auf die schwedischen Pop-Punker. Und ich wurde nicht enttäuscht! "Bittersweet" ist keine Genrerevolution, aber THOSE WITHOUT wissen, welche Elemente gut miteinander harmonieren. Ihr musikalisches Wissen spielt die Band aus und bastelt mit starken Lyrics und rauen Vocals ein sehr gelungenes Debütalbum! Gerne mehr davon!
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8 / 10 Punkten

Vorteile

+ Vielfältiger Sound
+ Abwechslungsreiches Songwriting
+ Starke Lyrics, besonders in Verbindung mit dem Gesang

Nachteile

- "Nichts Neues"
- Alleinstellungsmerkmal fehlt (noch)

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