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VERSENGOLD – Die Küstenkinder sind zurück
VERSENGOLD – „Was kost die Welt“
Veröffentlichungsdatum: 28.01.2022
Länge: ca. 49 Min.
Label: Sony Music
Genre: Folk
Am 28.01. ist es soweit! Wir kriegen die Antwort auf die Frage: „Was kost die Welt?“ – denn dann bringen VERSENGOLD ihr gleichnamiges Album raus! Gefeiert wird das Ganze mit einem Online Release Stream Konzert am 29.01. Wie gewohnt übernimmt EVENTBRITE die Übertragung, immerhin haben sie mittlerweile reichlich Erfahrung mit den Streams der Bremer Jungs. Der Preis reicht wieder von 15€ bis 50€.
Die Fakten
Aber kommen wir doch gleich zum neuen Album. „Was kost die Welt“ ist das 10. Studioalbum der Band VERSENGOLD und kommt, wie gewohnt, als Digipack und als limitierte Fanbox inklusive DVD raus. Enthalten sind 12 Tracks und produziert wurde das Album von Hannes Braun, besser bekannt als Frontmann der Band KISSIN‘ DYNAMITE.
Märchen, Mythen und Folk
Den Anfang des Albums macht der Titeltrack „Was kost die Welt„. Auf witzige Art und Weise halten VERSENGOLD der Gesellschaft den Spiegel vor und zeigen, wie wir mit der Umwelt nicht umgehen sollten. Dies dürfte der poppigste Song auf dem Album sein, der auf Konzerten im Chorus viel Publikumsbeteiligung mit sich bringen dürfte.
Weiter gehts mit „Hier kummp de Storm„. Für mich fühlt sich der Song an, als ob die Band von der Aufbruchstimmung singt, die wir letztes Jahr ein Stück weit verspüren durften, als kleine Konzerte möglich waren. Und wie der Titel vermuten lässt, ist der Track „up Platt“ – also auf Plattdeutsch verfasst. Hier darf Flo wieder zeigen, was er an der Violine kann.
Von „Bella schau (mit mir in die Sterne)„ habe ich euch bereits letztes Jahr im Konzertbericht aus der Barclaycard Arena in Hamburg erzählt. Dies ist eine lustige Sichtweise auf das Thema Horoskope und wie sich diese von Kultur zu Kultur unterscheiden. Aber es ist auch ein Liebeslied, im Refrain basierend auf der Melodie des alten Partisanenliedes „Bella Ciao“. Am auffälligsten dürfte das Akkordeon sein, welches wahrscheinlich zuletzt auf dem Album „Auf in den Wind„ zum Einsatz kam. Der Song versprüht direkt mediterranes Flair.
In „Windsbraut“ besingt Malte die magische Wirkung einer mysteriösen Frau aus dem Meer, mit der er gerne davonziehen will. In dieser Ballade sehe ich einen Neuzugang für die „NACHT DER BALLADEN“, die VERSENGOLD immer wieder veranstalten. Eingeleitet wird der Song mit der Gitarre und Maltes Stimme. Erst nach und nach setzten die restlichen Instrumente ein und komplettieren damit den Klang des Liedes.
„Hey Hanna„ hebt die Stimmung dann wieder. Denn entgegen des gesungenen Textes vom tanzunfähigen Protagonisten lädt der Song genau dazu ein. Man möchte einfach vor Freude aufspringen und tanzen. Recht düster und fast schon metallastig geht es bei „Die wilde Jagd“ zu. Hier wird die mythologische Jagdgesellschaft besungen, die auf Seelenfang ausreitet und vor der man sich verstecken sollte, wenn man nicht ungewollt Teil von ihr werden will. Daher ist der „harte“, dunkle Sound sehr passend. Getrieben wird der Sound galoppartig von Schlagzeuger Shawn. Gesangstechnisch scheint Malte hier ein wenig aus seinem RUMMELRACKE Repertoire abzugreifen.
Im nachfolgenden Lied „Augen auf und durch (Gibt nicht auf)„ wird das Thema Depression und der Versuch, diese zu durchbrechen, passend melodisch von VERSENGOLD aufgearbeitet und ist dementsprechend etwas schwermütig. Während die Strophen recht melancholisch klingen, schreit Malte den Zuhörer zur Einleitung des Refrains regelrecht an, um einen selbst aus der Lethargie zu reißen. Wenn meine Interpretation richtig ist, könnte der Song für Kontroversen sorgen, da das Thema immer recht schwierig zu behandeln ist. Schnellere und fröhlichere Klänge werden wieder bei „Der alte Rathenstein“ angeschlagen. Die Legende um diesen trinksüchtigen Adligen stammt aus der Sächsischen Schweiz und handelt von einem Geist, der all jene heimsucht, die ihre alkoholischen Getränke nicht bis auf den letzten Tropfen leeren. Also immer schön runter mit dem Zeug!
Genauso schnell und fröhlich geht es beim „Kobold im Kopp“ zu. Hier servieren uns VERSENGOLD in ihrer typischen Art einen weiteren Ohrwurm mit einem sehr witzigen Twist am Ende. „Sternensee“ kann ich mir als weitere Ergänzung im Programm der zuvor erwähnten „NACHT DER BALLADEN“ vorstellen. Gerade im Refrain erinnert mich das Lied durch die Melodie und Maltes rauen Gesang ein wenig an ROD STEWARTS‚ „Sailing„. In den ruhigen Passagen verpasst Dan mit seiner Gitarre dem Track stellenweise eine gewisse Lagerfeuer-Atmosphäre.
Mit „Eis und Asche“ erzählen die Jungs ihre Version der Sage vom Ascheweibchen zu Zittau aus dem Jahr 1756. Für den Refrain hat man sich ANNIE HURDY GURDY als Gastsängerin geholt. Und sie hat nicht nur ihre Stimme, sondern auch ihr Instrument, die Drehleier, mitgebracht. Ich mag den Song, der textlich einen düsteren Touch hat, aber sehr verspielt in der Melodie ist. Den Abschluss bildet passenderweise „Die letzte Runde„. Ein leicht melancholischer Song, der das Album komplettiert. Wie bei manch anderer VERSENGOLD Ballade beginnt der Song ruhig und nimmt dann zur Hälfte an Geschwindigkeit auf. Ich denke, dies ist eine Art zu zeigen, dass alles immer zwei Seiten hat. So kann man versuchen, etwas traurigem auch immer etwas fröhliches abzuringen.
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Autorenbewertung
Vorteile
+ mehr Geschichten, die erzählt werden
+ Rückbesinnung auf die Stärken der Band
Nachteile
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