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WAR DOGS – Die Durchschnittlichkeit ernährt den Krieg
WAR DOGS – „Die By My Sword“
Heavy Metal steht aktuell wieder hoch im Kurs: In den vergangenen Jahren zogen eine Reihe noch junger Bands in die Schlacht, um den guten alten Sound der 80er-Jahre zu verteidigen und zu neuer Blüte zu führen. SMOULDER, TRAVELER und RIOT CITY oder auch VISIGOTH gelang dies nicht mit Bravour. Auch WAR DOGS wollen es nun wissen und liefern mit „Die By My Sword“ ein Debüt im klassischen „Heavy Metal“-Stil ab, welches nur allzu gern in Richtung der britischen Genreanfänge schielt. Aber wie gut ist es tatsächlich um die spanische Truppe im Vergleich mit der starken, ambitionierten und jungen Konkurrenz bestellt?
Von Schwertern und Schlachten
Dass die Jungs von WAR DOGS ihr Handwerk beherrschen, beweisen sie schon gleich zu Beginn: Bereits der Opener und Titeltrack „Die By My Sword“ weiß vollends zu überzeugen und lässt den klassischen Schwermetaller nach mehr Songs dieser Art gieren, die nicht nur dem Titel nach an das lyrische Pathos von CIRITH UNGOL und SAXON erinnert. An der Klampfenfront sieht es ebenso gut bestellt aus. Eduardo Antón (Leadgitarre) und Enrique Mas (Rhythmusgitarre) feuern eine Riffsalve nach der anderen aus ihren Waffen. Unterstützung bekommen die beiden von José V. Aldeguer (Schlagzeug), der hinter den Kesseln furiose – und vor allem metalwürdige – Schlagzeuggewitter vom Stapel lässt. Was kann da also noch schiefgehen, um mit „Die By My Sword“ an die herausragenden „Heavy Metal“-Debüts des vergangenen Jahres anzuknüpfen?
Keine Gnade – jedenfalls nicht für WAR DOGS
Antwort: Eine ganze Menge. Gesanglich hisst Alberto Rodriguez (Vocals) zwar nicht unbedingt die weiße Flagge, bereit zum Gefecht wirkt der Sänger aber auch nicht, zumindest auf einem Großteil des Albums. Weiß noch das Eröffnungslied durchaus zu überzeugen, wird merklich schnell deutlich, dass der „WAR DOGS„-Fronter nicht unbedingt über ein Ausnahmeorgan verfügt, was noch verschmerzbar wäre, darüber hinaus aber auch zu äußerst repetitiven Songstrukturen greift. Und zwar nicht in einer sympathischen AC/DC-Monotonie, sondern eher in einer frustrierenden Art, die nicht wenige Zuhörer dazu bewegen könnte, nach den ersten Songs „Die By My Sword“ wieder beiseite zu legen.
Knapp daneben ist auch vorbei
WAR DOGS bekleckern sich mit „Die By My Sword“ keinesfalls mit Ruhm. Viel Repetitives, wenig Abwechslung – keine guten Voraussetzungen also für eine Dauerrotation im heimischen CD-Player. Statt heroischer und mit Lorbeeren auszeichnenswerter Schlachtgesänge, liefern die Spanier ein Album ab, das gerade über genug Klasse verfügt, um noch im Schatten der hochbegabten Newcomer zu stehen. Das Debüt geht zwar nicht vollends in die Hose – dafür hat die Scheibe mit Songs wie „The Shark“, das dem verstorbenen MANILA ROAD-Gitarristen Mark Shelton gewidmet ist, dann doch ein Fünkchen zu viel Qualität zu bieten. „Die By My Sword“ ist aber über weite Strecken ein qualitativer Grabenkampf auf dem Terrain des Heavy Metal. Bleibt nur zu hoffen, dass der Nachfolger musikalisch ausgefeilter sein wird. Das nötige Potential ist jedenfalls vorhanden….
Autorenbewertung
Vorteile
+ Auf rein musikalischer Ebene können die Spanier definitiv überzeugen
+ Highlight: "The Shark" mit Bryan Patrick (ex-Manilla Road)
Nachteile
- Wenig Abwechslung, zuweilen pures Wiederkäuen der 80er-Jahre
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