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Welch hässliches Cover! – Rapheumets Well
RAPHEUMETS WELL – Enders Door
Veröffentlichungsdatum: 26.05.2017
Dauer: 61 Min.
Label: Test Your Metal Records
Genre: Epic Symphonic/Progressive Metal
„Welch hässliches Cover!“
So mein erster Gedanke, nachdem ich mir dieses interessant anmutende Album aus der Review-Cloud geholt hatte. RAPHEUMETS WELL aus Hickory, North Carolina, eine Band, von der ich nie zuvor etwas gehört hatte – und somit hatte ich bis dahin auch keine Ahnung, was auf mich zukommen würde.
Erstes Lied angeschmissen – robo-dämonische Geräusche leiten es ein. Und dann: Scheinbar düsterer, gekünstelter Symphonic Black Metal ist es, womit ich es hier zu tun habe. DIMMU BORGIR sind ein guter Anhaltspunkt, falls es einem nach Vergleichen gelüstet. Doch! Etwas stört von Anfang an. Und zwar der Sound. Das Schlagzeug klingt wie ein billig programmierter Drum-Computer. Die Schläge der Bass Drum hören sich an, als würde jemand auf einem Übungspad aus Gummi spielen. Dazu sind sie noch viel zu laut, nehmen viel zu viel Platz im Gesamtbild ein. Diese flachgeratene Ohrenzumutung von einem Drum-Sound macht den Song, zumindest für mich, leider quasi unhörbar.
Doch dann! Nach einem zugegeben schönen Klavier-Interlude als zweitem Track ist plötzlich alles anders. Die Musik hält sich zwar im gleichen Schema (plus etwas spacy Atmosphäre), doch der Sound ist ein ganz anderer. Nicht perfekt, aber alles fügt sich passend in ein gewollt erscheinendes Soundbild ein. Liegt eventuell nur daran, dass das flach klingende Schlagzeug nicht mehr so laut ist. Jetzt ist es sogar schon fast passend.
Und der Drummer ist gut. Nicht selten trommeln seine Füße um die 300-BPM-Grenze herum. Gleich mal ein Live-Video reingezogen, und der kann das auch wirklich. Was es sonst noch zur Musik zu sagen gibt: Oftmals werden die Growls/Screams von hellem Frauengesang abgelöst, manchmal sogar von einem (unpassenderem) männlichen Pendant dazu. Düstere Atmosphäre-Parts mit Keyboard-Akkorden und (der gleichen) Frauenstimme als Träger wechseln sich mit erwähntem schnellen Sympho-Black ab. All dies immer im Zeichen einer gewissen Erhabenheit. Ein Vergleich zu SHADE EMPIRE wäre auch nicht fehl am Platz. Dramatische, opernhafte Song- und Albumstrukturen sind auch etwas, das nach und nach immer klarer durchscheint. Dazu gibt es noch gelegentlich spacy-davonfliegende Gitarrensoloparts. Ein gutes Beispiel: „Ghost Walkers Exodus“ verbindet alle in diesem Abschnitt genannten Aspekte miteinander, und ist zusätzlich dazu auch noch ein wirklich guter Song.
Ab diesem fällt es allerdings relativ schwer, die Lieder auseinanderzuhalten. Alle verwenden sie die gleichen Elemente, und alle auf nicht allzu unterschiedliche Art und Weise.
Was gibt es dazu noch mehr zu sagen? Wer Blastbeats, Dramatik und Atmosphäre zugleich mag, bitte sehr! Ich habe eine neue Band für dich! Auf wen ein nicht perfekter Sound sofort abstoßend wirkt: Besser die Finger davon lassen. Musikalisch würde ich dem Werk eine 7 von 10 geben, was das technische Können der Musiker angeht, irgendwas zwischen 8 und 10. Dem Sound eine 4 oder 5. Dem Cover eine 2 von 10. Die Gesamtnote ist dann bestimmt eine 6 von 10 oder so.
Offizielle Bandcamp-Seite gibt’s hier, und im Buch der tausend Gesichter findet man die Band hier.
Autorenbewertung
Vorteile
+ dramatisch
+ opernhaft
+Schnell
Nachteile
- klingt nach einer Zeit alles gleich
- hässliches Cover
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