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Witherfall – EP ohne echtes Potential?
Witherfall– „Vintage“
Veröffentlichungsdatum: 22.03.2019
Länge: 40:46 Minuten
Label: Century Media Records
Genre: Heavy Power Metal
Die Band ist mir mal wieder nicht bekannt, aber ich hatte noch keine EP im Review, und das wollte ich ändern.
Also stürze ich mich in das Vergnügen und lausche gespannt. Und tatsächlich nimmt mich die Scheibe schnell mit!
Länger als gedacht
Zuerst führe ich mir dann doch kurz ein paar Informationen zur Band zu, die dann hier auch mit einfließen lassen möchte. Seit 2013 bestehend, haben die Kalifornier in der Zwischenzeit bereits 2 Alben aufzuweisen, die ich mir direkt mit anhöre um ein kleines Bild zu bekommen. Gerade das 2. Album „A Prelude to Sorrow“ kann ich bedenkenlos weiterempfehlen. Es passt sehr gut zur Genre-Einordnung in der Heavy Power Metal Abteilung.
Jetzt mache ich mich aber dann doch über die aktuelle EP „Vintage“ her. Immerhin insgesamt 8 Tracks mit knapp 41 Minuten Länge erwarten mich hier, was ich für eine EP schon beachtlich finde.
Kalter Kaffee oder heißes Ding?
Der namensgebende Track „Vintage“ taucht bereits auch dem 2018 erschienen letzten Album auf. Und hier auf der EP erscheint er in 4 verschiedenen Variationen bzw. Parts. Dazu gesellen sich eine Akustik-Version von „Ode to Despair“, ebenfalls vom letzten Album, und 2 Coverversionen ( dazu später mehr ) und ein bisher als Single veröffentlichter Song: „Long walk home (December)“.
Tatsächlich geht mir die Musik sehr gut ins Ohr, verhalten, ruhig und mit auf der Stimme des Sängers aufbauend gefallen mir die ersten 3 Titel schon gut. Alle 3 sind als „Vintage Medley“ betitelt und Akustik-Versionen die es schaffen mich zu fesseln, da die Melodien klasse sind und klasse gespielt werden. Dazu variiert die Stimme des Sängers hier sehr häufig, von normalem Gesang über schnelle, hektische Passagen bis hin zu enorm hohen Stellen. Und diese Herausforderungen wurden auch mit Bravour bewältigt!
In „Vintage Medley Part II“ begeistert außerdem die Akustik-Gitarre. Die begleitet mit fast schon Flamenco-artigem Spiel und bekommt auch einige Solo-Parts.
Schnöde Coverversion oder echte Hommage?
Ich muss zugeben, das mir die ersten 3 Titel schon gefallen, ABER: Das Cover kriegt mich dann endgültig!
Hier wird mit einer großartigen Version „A Tale that wasn´t right“ von HELLOWEEN gecovert, und das ebenfalls ohne Scheu. Schon das Original gefällt mir sehr gut, und diese Version steht da in nichts nach. Und da der Titel sicher nicht leicht umzusetzen ist, ziehe ich hier meinen Hut! 1-2 Gänsehaut-Momente vor dem Refrain sprechen hier für sich! Und meine Nachbarn werden diese Version in spätestens 2 Tagen auch auswendig können! GENIAL!
Auch die Akustikversion von „Ode to Despair“ hat Charme, „The Long Walk Home (December)“ passt danach sehr gut ins Bild. Sehr ruhig und leicht melancholisch hat der Titel, auch trotz der ruhigen Grundstimmung der gesamten EP, für mich hier den Part der getragenen Ballade. Es folgt das zweite Cover „I won´t back Down“ von TOM PETTY, das ebenfalls in einer langsamen Version umgesetzt ist, und auch gut klingt. Auch wenn ich nicht ganz sagen kann, warum gerade dieser Song zum Covern gewählt wurde.
Fazit:
Das fällt mir dieses Mal schwer. Wenn ich ein Fan Boy von WITHERFALL wäre, würde ich mich natürlich über einen neuen Tonträger freuen, keine Frage. Und die Scheibe hat auf jeden Fall auch eine tolle Qualität und gefällt mir sehr gut. Dennoch stellt sich mir im Hinterkopf die Frage, welche Daseinsberechtigung das Ganze als EP hat? Kein – wirklich – neuer Song drauf, lediglich „Vintage“ wurde ausgebaut und mit mehreren Variationen wiedergegeben. Dazu 2 Coverversionen, eine Akustikversion eines eigenen Stückes vom letzten Album und die Albumversion von „Vintage“.
Es ist also für mich diese Art von Veröffentlichung, die eine tolle Zugabe als Zubehör zu einem Album in einer Fanbox oder limitierten Version ist. Oder als Bonustracks auf einer Live-Veröffentlichung. Aber als einzeln stehende EP sehe ich hier leider einfach keinen wirklichen Sinn dahinter, da der Mehrwert für den Fan gering ist. Ich kann mir vorstellen, dass wenn man sich die Scheibe ohne Angabe der Tracklist vorbestellt, eine gewisse Enttäuschung sicherlich vorprogrammiert ist. (Auch wenn die Vinylversion sehr schmuck aussieht!)
Dennoch muss ich trotzdem sagen, dass mir die EP musikalisch sehr gut gefällt. Ich finde die „Vintage“-Parts sehr gut umgesetzt, und von dem HELLOWEEN-Cover bin ich immer noch begeistert. Und so lässt mich meine erste EP im Review sehr zwiegespalten zurück.
Vielleicht hat der ein oder andere ja hier noch eine Meinung zu solchen Veröffentlichungen? Das würde mich auf jeden Fall interessieren!
Autorenbewertung
Vorteile
+ musikalisch sehr passende und gut zusammengestellte EP
+ für eine EP mit 41 Minuten sehr lang!
Nachteile
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