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Senf der Woche #9 – THE (NOT SO) BIG 4
Jawoll, SILENCE goes cuisine! Wer seine Pommes nicht nur Schranke, sondern auch mal mit den Variationen des Granum Sinapis veredelt wissen möchte, ist hier genau richtig. Senf in seinen urigsten und verspieltesten Varianten und zu den unterschiedlichsten Gerichten serviert, dargeboten von der SILENCE-Crew.
Thema heute: Was ist deine Meinung zu den Big 4? Haben sie diesen Status zu Recht? Sollten andere Bands dazugehören? Oder hast du in einem anderen Genre eigene Big 4 gefunden?
Julian flambiert meint:
Es gibt ja so einige Symbole, Logos und auch Zahlen, die den Metal verkörpern. Die „666“ beispielsweise, aber an die 4 denken wohl die wenigsten und das, obwohl die wohl bekanntesten, ältesten und anscheinend auch erfolgreichsten Metal-Bands, die fast jeder kennt, als „die großen Vier“ bekannt sind. METALLICA, SLAYER, ANTHRAX und MEGADETH werden im Allgemeinen als die „Big 4“ des US-Thrash-Metals bezeichnet, wobei sich jedoch völlig zu Recht die Geister scheiden, ob diese Konstellation wirklich so richtig ist. Vor allem scheint diese Bezeichnung für mich nur eine Marke zu sein, damit auch mal andere Bands außer METALLICA einen ähnlichen Fan-Andrang erfahren.
Mal ehrlich, welche Kriterien muss eine Band erfüllen, um in diesen scheinbar elitären Kreis aufgenommen zu werden? Zählt die Leistung während Live-Auftritten? Dann müsste SLAYER aber mal ganz zackig den Platz räumen. Gut, lassen wir METALLICA mal außen vor, die sind schon zu Recht dabei, aber was ist mit den anderen Thrash-Bands aus der Bay Area, wie z.B. TESTAMENT oder EXODUS? Achja, dann gibt’s ja auch noch den deutschen Abklatsch, der „Teutonic 4“ genannt wird. Da hat sich wohl jemand gedacht: „Was die Amis können, können wir auch!“
Ich persönlich finde, dass diese konkrete Kategorisierung absoluter Humbug ist, der nur zu Werbezwecken dient, den die Bands nicht nötig haben. Abschließend nun noch meine persönlichen „Big 4“, aus METALLICA, KREATOR, SODOM und TESTAMENT.
Andi brûlée meint:
Die „Big 4 des Bay Area Thrash“ – das kann sich nur ein Promoter oder Journalist ausgedacht haben. In meinen Augen ein wertloser „Titel“, der lediglich als Verkaufsargument dient. Um den Spaß mal mitzumachen: ANTHRAX und MEGADETH mögen ja musikalisch noch einigermaßen auf der Höhe sein. Aber METALLICA und SLAYER? Da war seit „God Hates Us All“ und „St. Anger“ nix wirklich dolles mehr dabei. Okay, drei Songs auf „Hardwired“. Doch ansonsten zehren die Herren Hetfield, Araya & Co. hauptsächlich von uralten Großtaten. Immerhin trumpfen KREATOR noch ordentlich auf – das Aushängeschild unserer „Teutonic Big 4“ (megapeinlicher Begriff!).
In Göteborg thronen mit DARK TRANQUILITY, IN FLAMES und AT THE GATES hingegen die Begründer (aka Big 3?) des Melodeath. Erstere mochte ich nie, Zweitere machen längst andere Mucke. Dafür haben Letztgenannte mit „At War With Reality“ ein Hammer-Comeback hingelegt. Und Nummer 4? SOILWORK? Hinken bei Härte und Melodik hinterher. Nach Verkaufszahlen müsste man natürlich AMON AMARTH dazuzählen. Wobei deren Kreativität und Biss auch schon vor einigen Jahren siegestrunken über die Reling gekippt ist. Schwierig …
Im Post Rock könnte man GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR, SIGUR RÓS, MOGWAI und EXPLOSIONS IN THE SKY als „Big 4“ bezeichnen. Wenn man einfach eine willkürlich festgelegte Anzahl populärer Bands herauspicken möchte. LONG DISTANCE CALLING und GOD IS AN ASTRONAUT mag ich trotzdem lieber. Was lernen wir daraus? Alle „Big 4“ sind großer Schmarrn.
Mich mariniert meint:
Es war Sommer 2011 – die „Big 4“ tourten gemeinsam um die Welt. Endlich hatte ich, im Rahmen des Sonisphere-Festivals (in Amnéville, Frankreich) dann auch die Möglichkeit, mir die vier Thrash-Titanen mal live zu geben.
Auf SLAYER freute ich mich am meisten, ANTHRAX kannte ich damals kaum, mit MEGADETH konnte ich wenig bis ein bisschen was anfangen. METALLICA war für mich etwas, das man definitiv mal miterlebt haben sollte, jedoch erwartete ich nicht allzu viel. Neben den ersten vier Alben existierte hier in meinen gerade erst mit dem Konzept der Trveness bekannt gewordenen Augen einfach zu viel Müll.
Die Erfahrung: ANTHRAX dank heftigem Transport-Orga-Fail seitens des Festivals halb verpasst, ansonsten war es aber ganz geil. Würde wohl nie meine Lieblingsband werden, konnte man sich aber geben. Dann SLAYER! Tatsächlich ein richtig cooles Konzert. Die Energie der Alben war da. Leider konnte sich dies auf den sechs SLAYER-Konzerten, die ich später noch besuchen sollte, nicht halten. Motivation, Power und Überzeugungskraft wurden hier leider immer weniger. MEGADETH waren ganz okay, denke ich mich zu erinnern. Und METALLICA? Tja, das war wider Erwarten bis dato eines der großartigsten Konzerte, die ich je erlebt habe. Perfekter Sound. Kein Zeichen von Rost oder Altersmüdigkeit. Und die Setlist zog sich – trotz (oder gerade wegen?) Kommerzfestival des Todes – außer vier Songs nur von „Kill ‚Em All“ zu „…And Justice For All“. Danke!
Ihr kennt noch mehr Beispiele? Dann her damit!
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