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THE AMITY AFFLICTION – Jeder liebt dich…
THE AMITY AFFLICTION – „Everyone Loves You… Once You Leave Them“
Veröffentlichungsdatum: 21.02.2020
Länge: 36:26 Min.
Label: Pure Noise Records
Genre: Post-Hardcore
Es ist noch keine 2 Jahre her, als die Australier von THE AMITY AFFLICTION die Gemüter gespalten haben. „Misery“ war ein Album, das genau das in Perfektion getan hat. Ich nehme mich da auch absolut nicht aus, siehe dazu auch mein Review. Heut muss ich sagen, dass ich mir das Album schön gehört hab und nun eine höhere Wertung geben würde. Gerade „Drag The Lake“ hat sich bei mir zum Dauerbrenner entwickelt. Tja, so ist das manchmal. Die Verwirrung um besagtes Album hatte sich jedenfalls noch nicht richtig gelegt, da veröffentlichte die Band aus dem Nichts einen Song namens „All My Friends Are Dead“. Nur diese eine Nummer stellte praktisch schon das ganze Gegenteil zu „Misery“ dar und jeder war gespannt, was du nun draus wird. Was draus geworden ist, nennt sich „Everyone Loves You… Once You Leave Them“, ist ein neues Album und will sich wieder auf die alten Stärken besinnen. Meine Spannung könnte kaum größer sein.
BACK TO THE CORE?
Ich hab kürzlich ein Interview mit Joel gesehen, in dem er sagte, dass die Band sich mit „Misery“ mal ausprobieren wollte, aber eben gemerkt hat, dass das zwar eine interessante Erfahrung war, sie sich aber mit den härteren Songs wohler fühlen. Somit möchte man beim Nachfolger wieder zurück zu den AMITY von früher. Mit „Soak Me In Bleach“ und „Catatonia“ denke ich, hat das schon sehr gut funktioniert und die Vorfreude der Fans befeuert. So konnte ich es zumindest auch den Kommentaren überall entnehmen. Ich habe davon auch einen geschrieben und stimme da auf ganzer Linie zu. Gerade ersterer ist genau das, was ich an der Band so mag. Zeigte sich Joel auf dem Vorgänger von einer ungewohnten Clean-Vocal-Seite und drängte mir persönlich Ahren zu sehr weg davon, findet man hier genau den klassischen Wechsel wieder und Ahren haut einen wundervollen klaren Refrain raus. Eben seine unverkennbare Stimme befand ich immer als eines der Aushängeschilder.
Mit „Coffin“ wird das Album stark eingeleitet. Selten hört man so ein stimmiges Intro, das nicht nur Musik, sondern auch Gesang spannungsvoll aufbaut. Danach den Kracher „All My Friends Are Dead“ zu platzieren war daher auch keine dumme Idee. Und „Everyone Loves You…“ kommt in der Tat wieder härter daher. Nicht exakt so, wie zum Beispiel noch auf „Chasing Ghosts“ (was mein Erstling war), aber das muss es auch nicht. Vielmehr kombinieren THE AMITY AFFLICTION alles, was so in den letzten Alben vorhanden war, und vermischen es zu einem gelungenen Mix. Sozusagen ein „Best Of AMITY Sound“. So findet man knallende Songs wie ein „Born To Lose“, ebenso blitzen aber auch poppige Elemente wie bei „Misery“ durch. „Aloneliness“ hat da beispielsweise einige von. Allerdings wirkt auch der Song nicht zu übertrieben, auch wenn Joel ein paar Cleans beisteuert.
Für meine Begriffe war genau dieser Mix aus Allem die richtige Entscheidung. Es gibt bestimmt noch mehr Menschen, die sich „Misery“ erst schönhören mussten, und die wenigen aber clever eingebauten Elemente hier nun zu schätzen wissen. Aber damit nicht genug, denn auch neue Spielwiesen finden sich im Sound wieder. „All I Do Is Sink“ und „Just Like Me“ haben beide ganz besondere Refrains, die neue Seiten offenbaren. Das liegt besonders am Tempo, welches in jedem der Beiden ein anderes, neues ist. Das hat mich beim Hören regelrecht schmunzeln lassen, weil es so unerwartet kam. Das alles dann noch trotzdem mit Screams und dem nötigen Groove zu verpacken ist wirklich erfrischend und spannend. Solche Tempowechsel findet man immer wieder auf Albumlänge, wodurch es eigentlich an keiner Stelle langweilig wird. Melodie und Ohrwurmfaktor sind obendrein in so ziemlich jedem der 11 Stücke vorhanden. Was will man mehr?
Ich will jetzt nicht sagen, dass „Everyone Love You…“ das versprochene „zurück zu alter Stärke“ ist, aber es ist wieder THE AMITY AFFLICTION, nur in gereiftem Gewand. Schließlich muss auch jeder selbst definieren, wo eben diese alte Stärke liegt. Für mich ist alles wieder da, was ich schon immer an der Band mochte, allerdings auf einem neuen Level. Und daran kann ich kein graues Haar lassen.
Autorenbewertung
Vorteile
+ "Best Of" aller Phasen der Band
+ Melodisch gewohnt auf höchstem Level
Nachteile
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