SHADOW OF INTENT – Imperium Delirium

SHADOW OF INTENT – „Imperium Delirium“
Veröffentlichungsdatum: 27.06.2025
Länge: 54:54
Label: independent / Blood Blast
Genre: Blackened Deathcore
Allzu lange treibe ich mich noch gar nicht im Deathcore rum, aber es gibt eine Spielwiese des Genres, auf der ich mich am wohlsten fühle: die schwarze. Also der Deathcore, welcher mit allerlei symphonisch-melodischen Elementen aus anderen schwarzmetallischen Ecken gespickt ist. Die bekanntesten Bands sollten mittlerweile nicht mehr notwendig sein, erwähnt zu werden, oder? Eine von eben diesen sind SHADOW OF INTENT, die das alles auch noch mit Gewürzen aus Death und Melo-Death zu einem spannenden Süppchen kochen. Mit „Imperium Delirium“ steht nun das neueste Fulltime Werk vor der Tür.
HOCH DIE SCHWARZEN FAHNEN!
Mit der ersten Single des aktuellen Zyklus „Flying The Black Flag“ hat mich die Band um Frontmann Ben schon wieder arg aus den Latschen gewippt. Besonders live (und laut!) auf dem letztjährigen Full Force. Die Single allein hat schon all das vereint, was SHADOW OF INTENT so spannend macht. Irgendwie brachial, und trotzdem doch so mitreißend. Und dieses Intro… Zu dem Zeitpunkt war noch gar keine Rede von nem neuen Langspieler. Aber der wurde nun mittlerweile mit ein paar weiteren Vorabsingles angeteasert, von denen jede auf ihre eigene Weise den Innenraum des Kopfes neu sortiert. Wenig überraschend, dass man sich für „Feeding The Meatgrinder“ (der Titel allein schon!) Unterstützung von CORPSEGRINDER geholt hatte. Nach der Nummer hatte ich zugegeben bissl Angst, dass das Album zu sehr nur aufs Maul ist, aber weit gefehlt! Sie bildet eher die Ausnahme. Ich nehm es an der Stelle mal gleich vorweg: Auf „Imperium Delirirum“ finden sich die beinahe eingängigsten Songs der Bandgeschichte! Allein „They Murdered Sleep“ (inklusive intensivem Gitarrensolo) und „The Facets Of Propaganda“ direkt nacheinander sind solche Schwergewichte, deren Ausmaß an Atmosphäre und Härte kaum zu toppen sind. Und wie solche Monster dann auch noch von Bens markerschütternden Vocals getragen werden ist nichts weiter, als schlicht und einfach beeindruckend!
Thematisch geht man nun zum 10 jährigen Bestehen auch festgesetzte Wege. SHADOW OF INTENT positionieren sich klar gegen Krieg und moderne Gewalt in sämtlichen Facetten. „No Matter The Cost“ oder „Beholding The Sickness Of Civilization“ sind da nur 2 Beispiele, deren Titel selbst schon die Richtung andeuten. Was den Sound angeht, so kann man sich hier nur schwer mit dem Gedanken anfreunden, dass die Band quasi in Eigenregie agiert und ihre Kunst (das ist es wirklich!) allein erschafft. Gitarrist Chris ist gleichzeitig auch Produzent der Scheibe. Da kann ich nur ehrführchtig meine Cap ziehen. Einige Riffs und Drums sind so krass im Sound eingewoben, dass es einen innerlich zerreißt, wenn diese einen eiskalt und überraschend erwischen. Ich kann hier wirklich nur empfehlen, das Album mit ein paar guten Kopfhören zu genießen. Glaubt mir, da wirken die Details und perfekt getimten Breakdowns nochmal ganz anders. Und davon finden sich ein paar ganz feine!

Einzig das Instrumental „Apocalypse Canvas“ hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Ja, es ist genauso gewaltig wie der Rest des Albums, aber dieses lebt eben auch zu 50% von Bens Vocals. Da wirkt das in meinen Ohren irgendwie, als würde man kurz ausm Flow des Hörens gerissen. Man wartet, dass man weiter angeschrien wird, aber Pustekuchen. Besonders auch deswegen, weil es soweit am Ende steht und das über 7 minütige, titelgebende Epos „Imperium Delirium“ dieses Meisterwerk abschließt. Vielleicht hätte man deren Positionen tauschen können? Dennoch werd ich das Album sicher noch sehr oft auf Repeat haben, denn es vereint alles, was SHADOW OF INTENT mit den letzten Alben eventuell nur verstreut haben. Unbedingt zu erwähnen sei auch noch die Gesamtspieldauer von knapp einer Stunde. Irgendwie freut mich das besonders, dann das ist heute scheinbar nicht mehr die Regel.
Die Band geht ab Herbst auf ausgedehnte US Tour, ich hoffe einfach mal, dass diese dann im nächsten Jahr auch bei uns fortgesetzt wird. Denn live kann ich nur ebenfalls eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen, und meine bisher 2 mal sind mir einfach noch zu wenig!
Tracklist „Imperium Delirium“
- Prepare To Die
- Flying The Black Flag
- Infinity Of Horrors
- Mechanical Chaos
- They Murdered Sleep
- The Facets Of Propaganda
- Feeding The Meatgrinder
- Vehement Draconian Vengeance
- Beholding The Sickness of Civilization
- Apocalypse Canvas
- No Matter The Cost
- Imperium Delirium
Promomaterial: Cosa Nostra PR
Autorenbewertung
Vorteile
+ Enorme Vocal Range
+ knapp eine Stunde Gesamtlänge
Nachteile
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