Startseite»Reviews»Power Metal»ALESTORM – Auf der Suche nach Thunderfists Schatz

ALESTORM – Auf der Suche nach Thunderfists Schatz

0
Geteilt
Folge uns auf Pinterest Google+

ALESTORM – „The Thunderfist Chronicles“

Veröffentlichungsdatum: 20.06.2025
Länge:  ca. 45 Min. 
Label: Napalm Records
Genre: Pirate Metal

Die Fakten

ALESTORM ist eine 2004 unter dem Namen BATTLEHEART in der UK gegründete Band, die sich 2007 in ALESTORM umbenannte. Sie selbst bezeichnen ihr Genre als True Scottisch Pirate Metal! Die Band besteht aktuell aus fünf Musikern und ihr Mastermind ist der Sänger und Keytarist Christopher Bowes
Insgesamt wurden bisher 7 Studio Alben, eine EP und ein Live Album veröffentlicht. Und als  Markenzeichen auf der Bühne eine riesige Gummiente etabliert.

Das aktuelle Album „The Thunderfist Chronicles“ enthält 8 Songs. Mein erster Gedanke war: „Wollt ihr mich verarschen? 3 Jahre kein Album und dann 8 Tracks?“
Doch wenn man sich das Album anhört, wird beim achten Song klar, wieso. Aber dazu später mehr!

Leinen los und Segel gehisst!

Das Album beginnt direkt mit nem einschlägigen intensiven Klatschtakt und Instrumental einer Drehleier. „Hyperion Omniriff“ zeigt bereits, dass wir mehr Folk auf dem Album haben als sonst. Denn die gesamte erste Minute klingt eher nach Genre Bands wie SCHANDMAUL, SUBWAY TO SALLY oder HARPYIE und Co. Dennoch ist auch hier Headbangen und Windmühlen angesagt! Danach geht’s über in den typischen, mitunter treibenden ALESTORM Sound.

Bei „Killed To Death By Piracy“ handelt es sich um die letzte Single der Piraten aus Schottland. Im Silence Music Friday vor einigen Wochen meinte ich noch, dass es nicht unbedingt ALESTORMS bester Track ist. Ich bleibe zwar dabei, aber das macht ihn nicht zu einem schlechten Song. Ich höre ihn dennoch gerne. Vor allem wegen der Violinen Parts von Ally „The Fiddle“ Storch.

„Banana“ dürfte der folkigste Track auf dem Album sein. Enthalten ist der typische ALESTORM Sound, zwischendurch sind immer mal wieder Dubstep Parts eingeflochten und auch die Drehleier ist hier sehr präsent in einigen Parts. Besungen werden die Vorteile des Piratenlebens.

Thunderfists Schatz

ALESTORM haben Frozen Piss 2 bereits als Single veröffentlicht. Der Zusatz lautet 2… gibt es also einen Part 1? Nein, tatsächlich ist Frozen Piss 2 der erste Teil einer Trilogie über einen verfluchten Schatz. ALESTORM Humor halt. Der Song selbst bietet all das, was ein catchy ALESTORM Song so bieten muss. Musikalisch schließt er an alte Klassiker an. Einfach ein Paradebeispiel für die Musik der Band! Ein wenig hab ich mich an manch einer Stelle in einen ENSIFERUM Song versetzt gefühlt. Auf jeden Fall mein Highlight auf dem Album

Anders als der Name vermuten lässt, befahren wir in „The Storm“ eher ruhige Gewässer. Fast schon eine Ballade mit sehr schönen Drehleier Parts. Aber eben nur fast, denn auch hier gibt’s Doublebass im Hintergrund um die Ohren. Textlich haben wir hier den zweiten und schwächsten Part der Geschichte um den verwunschen Schatz von Thunderfist. Aber auch hier wieder starke, melancholische Drehleier Momente. Und so schön die Drehleierparts auch sind, fühlt sich der Song ein wenig nach Füllmaterial an.

Volle Fahrt ins Finale

So So, „Mountains Of The Deep“ heißt der nächste Track und im Text gehts um eine Meerjungfrau mit großen Brüsten. Mit dem GLORYHAMMER Chat Debakel vor einigen Jahren schwierig.  Hätte man sich auch sparen können. Melodisch gesehen gibt es hier leichte Country anleihen. Und auch wenn der Song textlich unnötig ist, so ist die Melodie sehr eingängig.

Mit ihrer Version von „Goblins Ahoy“ entern ALESTORM den Backkatalog der Melodic Death Metal Band NEKROGOBLIKON. Aber deutlich melodischer. 

Kommen wir zum Opus Magnum dieses Albums und dem Grund dafür, warum die CD vermutlich nur 8 Tracks hat. „Mega Supreme Treasure Of The Eternal Thunderfist“. Dieser Track bildet das Finale um Mighty Thunderfists Schatz und des Albums und er geht einfach 17:04 Minuten. Dieser Track hat mir wirklich alles abgerungen. Anfangs fand ich ihn überzogen, zu durcheinander und zu lang. Letzteres noch immer. Aber ich habe ihn nun ein paar Mal gehört und er kommt mir zumindest nicht mehr so wild vor. Er bietet Abwechslung in Härte und Tempo und spiegelt damit ein wenig die Vielfalt des Albums wieder. Hier haben wir Patty Gurdy dann auch noch mal gesanglich an Deck, genauso wie einen männlichen Sänger, den ich leider nicht zuordnen kann.

Fazit

Die Kooperation mit Patty Hurdy Gurdy zahlt sich anscheinend aus, denn durch den Einsatz ihrer Drehleier (auch Hurdy Gurdy genannt), klingt das Album deutlich folkiger. Genauso die Arbeit von Ally „The Fiddle“ Storch! Ich liebe ihr Violinenspiel! Und hier kommen von ihr auch noch Bratsche und Cello hinzu.


Leider hat man insgesamt immer wieder das Gefühl „Moment mal, die Melodie kenne ich doch.“, was dem Werk an der einen oder anderen Stelle sein Alleinstellungsmerkmal etwas nimmt, aber gleichzeitig Wiedererkennungswert erzeugt. Hier bin ich mir unschlüssig, was überwiegt!
Aber ich muss sagen, bis auf den Ausreißer „Mountains Of The Deep“, ist der Klamauk Faktor völlig ok. Und ich brauche auch keine Songs mit historischem Bezug, auch wenn ich mich darüber natürlich immer freue.
Zusammengefasst kann man sagen: Solider Beutezug mit Wellen, aber ohne Schiffbruch.

 

Hier gibt’s das Album zu kaufen.

Hier die Seite von ALESTORM

Autorenbewertung

7
„The Thunderfist Chronicles“ ist ein solides ALESTORM-Album mit folkiger Schlagseite und gewohntem Piratenwahnsinn. Der Humor sitzt meist, der Sound macht Laune – doch nicht jeder Track zündet voll, und stellenweise fehlt der frische Wind im Segel. Das 17-Minuten-Finale beeindruckt, wirkt aber auch leicht überfrachtet. Insgesamt ein spaßiges Abenteuer mit kleinen Untiefen.
12345
ø 0 / 5 bei 0 Benutzerbewertungen
7 / 10 Punkten

Vorteile

+ Sehr folkiger Metal
+ eingängige Melodien
+ Headbang Garantie und
Mitwippfaktor

Nachteile

- "Mountains Of The Deep" ist
textlich pubertärer Kindskram
- "The Storm" wirkt wie
Füllmaterial
- "Mega Supreme Treasure Of The
Eternal Thunderfist" ist einfach
zu lang. Gerne als einen Song,
odee wenigstens in Tracks
eingeteilt. So 3 oder 4.

Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über silence-magazin@patreon Patreon
letzter Artikel

Silence Magazin auf Abwegen? CYPRESS HILL im Stadtpark

nächster Artikel

Silence Musicfriday #241

Keine Kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert