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PassCode – Eine Perle aus Fernost

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PassCode – „Ray EP“

Veröffentlichungsdatum: 19.05.2018
Dauer: 14:23
Label: UNIVERSAL MUSIC LLC
Genre: Trancecore

Asche auf mein Haupt! Ich habe tatsächlich den europäischen Release von PASSCODEs dritter EP „Ray“ verpasst. Dennoch möchte ich euch diese vier Songs umfassende musikalische Perle aus Japan nicht vorenthalten. Besser spät als nie, und so. 

Wer steckt dahinter?

PASSCODE gründeten sich 2014 in Osaka und bestehen aus den vier Sängerinnen Nao Minami, Kaede Takashima, Yuna Imada und Hinako Ogami, die zusätzlich noch von einer Band begleitet werden. Wie jetzt, vier Sängerinnen? Richtig gelesen. PASSCODEs Musik lässt sich wahrhaftig als eine Achterbahnfahrt beschreiben. Die verschiedenen Stimmen der Mädels, gepaart mit den intensiven Screams von Yuna, untermalt von einer Mischung aus mitreißenden Trance-Beats und Metal-Riffs. Dazu kommen noch aufwendige Tanzeinlagen während der Live-Auftritte. Klingt aufregend? Ist es auch – genauso wie die neue EP der Japanerinnen. 

PassCode

„Ray“ eröffnet die gleichnamige EP und ist dabei nicht zimperlich. Der Song bildet einen schnellen Einstieg, der von elektronische Sounds dominiert wird. Die unterschiedlichen Stimmen machen den Track dabei besonders spannend. Vor allem Yunas gutturaler Gesang und die Gitarren verleihen „Ray“ den gewissen metallischen Flair.  „Trickster“ schlägt zumindest in den ersten Sekunden ruhigere Töne an, wechselt dann aber direkt zu Vollgas und reißt mich komplett mit. Wieder ist der elektronische Part sehr dominant, wechselt sich aber mit massiven Breakdowns und langsameren Momenten ab. Daraus entsteht eine mitreißende Genrekombination, die keinesfalls langweilig ist.

Einer ähnlichen Kombination folgt auch der dritte Song „Untill the Dawn“,  der trotzdem wieder völlig anders klingt und an das Tempo der Vorgänger anknüpft. Gesungen wird übrigens auf Japanisch, was die Platte in meinen Augen um einiges interessanter macht und ihr einen besonderen Klang verleiht. Stichwort Klang: Die Stimmen der Mädels werden stellenweise durch Autotune (oder Vocoder) etwas verfremdet. Zugegeben, Autotune ist ein umstrittenes Thema. Ich finde, dass es in diesem Fall nicht stört, sondern angenehm mit den elektronischen Melodien harmoniert. Der vierte und letzte Song auf „Ray“ ist eine Instrumentalversion des Openers. Diesen gibt es, meines Wissens nach, nicht auf der japanischen Version der EP. Die Version ist interessant anzuhören, wäre aber nicht notwendig gewesen.

 PASSCODE liefern mit „Ray“ eine gelungene, kurzweilige EP ab. Eine absolute Hochgeschwindigkeitsachterbahnfahrt, welche durch ihren speziellen Genremix zu den Platten zählt, auf die man sich als Hörer einlassen muss. Wer das aber tut und offen für Neues ist, wird mit der Musik von PASSCODE definitiv viel Spaß haben. 

 

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Offizielle Website

 

 

 

Autorenbewertung

8
PassCode liefern mit ihrer dritten EP "Ray" eine musikalische Achterbahnfahrt ab. Wer sich auf den Genremix einlässt, wird mit der Platte definitiv viel Spaß haben.
ø 3.4 / 5 bei 17 Benutzerbewertungen
8 / 10 Punkten

Vorteile

+ Markanter Sound
+ Gesangliche Vielfalt
+ Songs werden auch nach mehrmaligem Hören nicht langweilig
+ Spannender Genremix ...

Nachteile

- Geschmackssache: Muss man als Hörer einfach mögen (odereben nicht)

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5 Kommentare

  1. Sebastian
    25. April 2020 bei 18:35 — Antworten

    Danke an Saskia für die Erwähnung solcher Bands. PassCode ist auch mein Geheimtip.
    In den 80/90ern fanden wir Pop-Retortenbands auch nur peinlich. Im Metalbereich bzw. beim Alternativ-Idol ist mir das jedoch egal. Vermutlich, weil’s um „meine“ Musik geht. „Babymetal“ sind ebenso gecastet und machen mir wie „PassCode“ einfach nur Freude, da ein Song fast aus mehreren besteht und dazu coole Breaks hat.
    Wer „Chunk! No, Captain Chunk!“ gern mal auf japanisch hören möchte ist bei „Hold Out Hope“ gut aufgehoben.
    Und mein persönliche Japanmetalhitliste kommt ohne die „Imaginary Flying Machines“ schon gar nicht mehr aus, die sich die Studio Ghibli Songs spektakulär vorgeknöpft haben.

    Da Metal mittlerweile aus Myriaden von Stilen besteht haben die True Metal / Death To False Metal Ultras damit halt Ihre Probleme. Können Sie auch gerne behalten – sind ja Ihre.

  2. Stefan
    6. Mai 2019 bei 13:49 — Antworten

    Mag sein, dass die Band gecastet ist, jedoch haben sie sich super entwickelt ( die Shouts haben sich z.B. von anfänglichem Playback zu einer guten Livequalität gewandelt ) und die Band hinter den Mädels liefert in meinen Augen einen ziemlich interessanten Soundmix ab. Ich habe sie gerade live in Osaka gesehen und es war extrem lustig, was auch an dem sehr energetischen Publikum lag. Auch wenn zum Teil eventuell etwas überproduziert und poppig ist die musikalische Qualität in meinen Augen deutlich höher als bei gängigen Castingbands aus Deutschland oder Europa. Und der Mix hat iwie was.
    PS: Danke an Saskia für den Beitrag über japanconcerttickets! 😉

    • 6. Mai 2019 bei 13:56 — Antworten

      Freut mich sehr, hier noch ein bisschen positives Feedback zu den Mädels lesen zu können. 😉 Ich hab‘ PASSCODE leider nach wie vor nicht live sehen können, aber deinem Eindruck nach zu urteilen scheint es sich wirklich zu lohnen!

      Und nichts zu danken – ich war damals sehr froh die Seite entdeckt zu haben und wollte den Tipp nicht für mich behalten. 🙂

  3. Robert
    30. Mai 2018 bei 20:10 — Antworten

    Kann man sich ja ab und an mal anhören, aber die Band Galmet gefällt mir da doch deutlich besser.

  4. Andre Meier
    30. Mai 2018 bei 15:52 — Antworten

    In Asien gibt es gute eigenständige Bands (z.B. Gyze). Aber bitte lasst uns mit der gecasteten Grütze in Frieden. Das ist nicht Metal. Klingt ganz gut für das genormte K-Pop und J-Pop Ohr. Metal hört man genau aus dem Grund, um sowas nicht ertragen zu müssen.

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