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Das kommt mir doch bekannt vor! – LANCER

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LANCER – Mastery
Veröffentlichungsdatum: 13.01.2017
Dauer: 52:02 Min.
Label: Nuclear Blast
Genre: Heavy Metal/Power Metal/Speed Metal

Nachdem mein Kollege Sebastian vor Kurzem ihren Auftritt als Vorband von HAMMERFALL beiwohnen durfte und diesen für gut befand, kam ich nicht umhin, mir die neue CD der noch relativ jungen Band LANCER zu geben. Viel mehr als die Worte „Power Metal“ braucht es nicht, um meine Aufmerksamkeit zu wecken. Wenn diese Band dann auch noch als Support für erstklassige Bands wie GLORYHAMMER und HAMMERFALL fungiert, muss man mich schon gewaltsam davon abhalten, dort mal reinzuhören und mir ein Urteil zu bilden.

…und von Minute eins an geht es mit Vollgas voran! „Dead Rising Towers“ besticht mit hoher Geschwindigkeit, flotten Riffs und den für Power Metal charakteristischen hohen Leadgesängen. Genauso machen es auch die folgenden Titel „Future Millennia“ und der Titeltrack „Mastery“. Dass HAMMERFALL und LANCER zusammen touren, macht nicht nur wegen ihrer Herkunft – beide Bands stammen aus Schweden – Sinn. Auch die Stimmfarbe von Joacim Cans, der HAMMERFALL seine Stimme zur Verfügung stellt, und LANCER-Sänger Isak Stenvall ist, insbesondere in den hohen Passagen, erstaunlich ähnlich.

Hochwertiger Heavy Metal ohne Ausrutscher

Mit „Victims Of The Nile“ beginnt zum ersten Mal ein Song ruhig und allein unter vorsichtiger Gitarren-Begleitung. Erst nach einer knappen Minute gesellt sich die restliche instrumentale Begleitung hinzu, ohne dem Song damit zu viel Schwung zu geben. Der siebeneinhalb-minütige Song beeindruckt mich weniger als seine drei Vorgänger, wirkt aufgrund gehäufter Gesangspausen und den langsameren Passagen aber weniger euphorisch als ebendiese und verschafft dem Album an der richtigen Stelle immerhin etwas Variation, um das Ganze nicht zu eintönig werden zu lassen.

„Iscariot“ haut dafür wieder richtig rein. Nach einer kurzen Ruhephase, rüttelt Isak mit einem hohen Schrei wieder wach, um danach mit schnellen Strophen und ebenso schnellen Kollegen an Schlagzeug und Gitarre vorzustoßen. Der Song bereitet viel Spaß und holt mich total ab. Deutlich langsamer, dafür aber garantiert zum Mitsingen geeignet, ist „Follow Azrael“, das auf Konzerten als Song zum langsamen Mitnicken einen guten Gegenpol zu den vielen schnellen Nummern bilden dürfte.

Nach einem weiteren schnellen Track, „Freedom Eaters“, kommt „World Unknown“ schon einigermaßen balladesk rüber und beeindruckt vor allem durch Isaks Wechselspiel aus ruhig-gemäßigtem und eindrucksvoll-hohem Gesang. Außerdem grenzt sich der Song gut vom wiederum schnellen „Widowmaker“ ab, das nach der gemächlicheren Nummer umso besser zur Geltung kommt. Den Abschluss macht „Envy Of The Gods“, das sich neben „Victims Of The Nile“ mit einer Spielzeit von 7:33 Minuten zum zweitlängsten Titel des Albums mausert. Ein solider Titel, der sowohl langsame als auch schnelle Passagen bietet, meinetwegen aber gern auch etwas kürzer hätte ausfallen dürfen. Mittlerweile ist es allerdings Mode geworden, Alben mit einem möglichst langen Titel zu beenden, deshalb störe ich mich ob der guten Qualität nicht weiter daran.

Autorenbewertung

8
Wer Fan typischer Formationen des Heavy, Power und Speed Metal ist, wird auch an LANCER Gefallen finden. Schnellen Heavy Metal mit wenig Gefühlsduselei, viel Spielfreude und vortrefflichem Gesang: Das ist die Mischung, welche die schwedische Band anzubieten vermag. Der Stil der Band kommt vor allem dem einer Band sehr nah: HAMMERFALL. Der Klang ist ähnlich, auch wenn LANCER seltener langsame und schwere Stücke bringt als die gestandene Gruppe aus Göteburg. Wer HAMMERFALL mag, wird LANCER wahrscheinlich auch mögen. Wer HAMMERFALL nicht mag, wird auch LANCER nichts abgewinnen. Die Truppe kann auf ihr drittes Album sehr stolz sein. Nur wenige Bands schaffen es, mit Werken von über 50 Minuten Laufzeit keine Langeweile aufkommen zu lassen.
ø 3.5 / 5 bei 1 Benutzerbewertungen
8 / 10 Punkten

Vorteile

+ hochwertiger Heavy Metal ohne Ausrutscher
+ starker Leadgesang im Stil von HAMMERFALL
+ durch einige Titel mittleren Tempos gut ausgewogen

Nachteile

- wenig Experimente
- besonders auffällige Nummern mit "Kultstatus" fehlen

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