SILVERED – dunkle Geschichten rund um den Scheiterhaufen
SILVERED – „Six Hours“Veröffentlichungsdatum: 06. März 2020
Dauer: 65:55 Minuten
Label: Eigenveröffentlichung
Genre: Dark Metal / Doom Metal
Veröffentlichungsdatum: 06. März 2020
Dauer: 65:55 Minuten
Label: Eigenveröffentlichung
Genre: Dark Metal / Doom Metal
SILVERED kommen aus Lecce in Apulien. Die Region kann auch als der Hacken des stiefelförmigen Landes Italien bezeichnet werden. Dort widmet sich die Band seit 13 Jahren der dunklen Seite des Metal. Doch zuletzt wurde es still um SILVERED, liegt das letzte Release „Grave of Deception“ schon fast acht Jahre in der Vergangenheit. Umso mehr dürfen sich Liebhabende von Dark und Doom Metal freuen, dass es SILVERED sich im verrückten Jahr 2020 zurückmelden.
Für das Cover Artwork der CD hat sich kein geringerer als der Ausnahmekünstler Daniele Serra gefunden. Wer den begabten Illustrator noch nicht kennt, darf sich gerne über den Link von dessen Talent beeindrucken lassen. Aber auch musikalisch ist hier einiges an apokalyptischer Finsternis geboten.
Im Zeichen der Verdammnis
SILVERED widmen sich auf „Six Years“ der Geschichte der Inquisition. Dafür haben sie wahre Geschichten und Erzählungen zur Grundlage hergenommen. Was dabei entstanden ist, sind finstere Vertonungen, die von Hexerei, Schmerz und Machtgier handeln. SILVERED behandeln in den neun Stücken das Leid und die Ungerechtigkeit, die mit den Gräueln der Inquisition einhergingen. Dafür bedienen sich die Dark Metaller an den unheilvollen Elementen des Doom Metal und bauen vor allem gesangstechnisch auch ordentliche Portionen Death Metal ein.
Aber auch eine ganz andere Komponente kommt hier zum Einsatz. Wer SILVERED bereits kennt, wird nicht überrascht sein. Für alle anderen: ja, Dark und Doom Metal lassen sich auch sehr schön mit Akustik vereinen. So fügen sich zwischen groovigen Passagen und brachialen Attacken immer wieder akustische Elemente ein. Melodisch und zugleich finster ensteht somit eine einzigartige Atmosphäre.
Es groovet und proggt
Ein herrliches Beispiel für die Übergänge von Akustik in harte Zerre ist das oben eingebettete Lied „Violent Circles“. SILVERED bauen auch in den ruhigen und unverzerrten Teilen starke Spannung auf, bis sich diese im nächsten Angriff entlädt wie ein gewaltiger Blitzschlag. Melodien und Harmonien werden dabei kunstvoll über die Wechsel gezogen und erzeugen somit ein ganzheitliches Klangbild.
Gerade in den Abschnitten, in denen der harte Death Metal Einschlag in den Hintergrund rückt, zeigt sich noch ein ganz anderer Einfluss im musikalischen Konzept von „Six Hours“. SILVERED lassen es sich nicht nehmen, ihr neues Album mit Progressive Metal zu verzieren. So erschafft die Band mit einer Vielzahl unterschiedlicher Einflüsse ein äußerst vielseitiges und abwechslungsreiches Gesamtbild. Gelegentlich wirkt es, als könnten sich die sehr unterschiedlichen Stilrichtungen etwas ineinander verlieren. Darunter leiden Kohärenz und Dynamik ein wenig. Die im Vordergrund stehenden Genres Dark und Doom Metal kommen jedoch zumeist gut rüber.
Autorenbewertung
Vorteile
+ spannendes Narrativ
+ gut inszenierte apokalyptische Atmosphäre
Nachteile
- nicht immer kohärent
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