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CHAOS AND CONFUSION – Die einzig legitime Hypocrisy-Tribute-Band

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Was macht ein Musiker, der nebenbei noch ein paar Reviews schreibt? Richtig, sich Feinde. So geschehen im Falle Clemens Thieke, ex-Bassist von STRYDEGOR, der sich den Unmut seiner Band-Kollegen wegen eines für eher mittleprächtig befundenen Outputs zugezogen hatte. Ist soweit ja nicht schlimm. War dummerweise nur die Band, mit der STRYDEGOR damals auf Tour gehen wollte. Auch wir hatten unsere Sicht der Dinge damals kundgetan und seitdem ist es keinesfalls still um Clemens geworden. Er verwirklicht sich einen Traum: eine HYPOCRISY-Tribute-Band, und zwar die einzig legitime!



S: Moin Clemens! Fangen wir auch gleich direkt mit der wichtigsten Frage an: Warum gerade eine HYPOCRISY-Tribute-Band?

Clemens: Das ist für den Anfang sehr einfach mit der Gegenfrage „Warum nicht?“ zu beantworten. Es gibt in diversen Genres Cover- und Tribute-Bands. Darüber hinaus verdienen wohl viele Bands – welche nicht mehr, oder sehr selten, bis gar nicht mehr auftreten – eine Cover- oder Tribute-Band, die ihre Lieder noch weiter in die Ohren der Zuschauer/Zuhörer bringt. Warum also nicht auch eine Tribute-Band der, meines Erachtens,  einflussreichsten Band im Bereich des Death Metal? In unserer Szene häufen sich vor allem Coverbands von IRON MAIDEN, AC/DC, MOTÖRHEAD und Co. Deren Existenz ist klar, aber es gibt da weiter tiefer im Metal Bands und Musik, wie eben HYPOCRISY, die das ebenso verdient haben. Also mache ich das eben selber. 

S: Die Band wurde relativ schnell nach deinem Austieg bei STRYDEGOR bekannt gegeben. Gab es die Idee schon vorher, oder war es einfach eine schnelle Reaktion, um weiter irgendwie Musik zu machen?

Clemens:  Ja das stimmt. Nachdem das alles relativ schnell vorbei war, wurde CHAOS AND CONFUSION ins Leben gerufen. Die Idee hatte ich aber wirklich schon vor einigen Jahren, nur fehlte mir einfach die Zeit, sowie die passenden Mitglieder dafür. Da sich dann aber doch in Bruchteilen einer Sekunde meine Situation geändert hatte, öffnete sich sozusagen gleich die nächste Tür. Und genau die, an der ich schon so oft vorbei gegangen war. Ich schrieb mir die Finger wund nach passenden Membern und konnte letztendlich das Line-up, so wie es ist, dafür begeistern. Und ich bin mehr als froh, gerade diese Mitglieder dafür gewonnen zu haben, welche zum Teil auch aus meinem erweiterten Freundeskreis stammen. Auch wenn man keine eigenen Songs schreiben muss, so muss man das Original vor dem Publikum glaubhaft und unter deren Kritik mehr als nur perfekt umsetzten, was nicht unbedingt einfacher ist. Das ist schon eine große Hürde und ich bin gespannt, wie wir diese meistern werden. 

 S: Ich bin gespannt! In der Band spielen ausschließlich nur Leute, welche auch in anderen Truppen spielen. Vor allem sind sie recht weit von deinem eigenen Wohnort entfernt. Hat das einen bestimmten Grund?

Clemens:  Den hat es durchaus. Zu aller erst gibt es hier in MV wenig Musiker, welche zugleich auch noch was mit HYPOCRISY anfangen können. Und ich wollte von Anfang an Leute, welche hinter der Musik stehen und obendrein auch schon Erfahrung haben. Alles andere macht keinen Sinn! Mit neuen Leuten, sagen wir mal vorsichtig „Anfängern“, hätte ich das nicht umsetzen wollen. Das wäre komplizierter geworden und vom ersten Gig an muss das Ding knallen, da kann ich niemanden mit Null Bühnenerfahrung neben mich auf die Bühne „zerren“. Der andere Punkt ist der, dass ich mit CaC die Vision hatte, dass es ein gutes Team-Ding werden könnte. Wenn ich Musiker aus verschiedenen Bands finde, könnte jeder davon profitieren. Mit neuen Leuten Musik machen ist immer gut. Dazu mal etwas anderes zu spielen, was man sonst nicht so spielt, aber privat hört, ist gut, um sich selber zu verbessern. Darüber hinaus habe ich so ein paar Freundeskreise einfach mal verbunden, woraus – soweit ich es jetzt schon beurteilen kann – eine interessante und lustige Gemeinschaft geworden ist. Schlussendlich gewinnen die Bands der anderen Jungs auch evtl. an neuen Möglichkeiten. Denn der Plan ist es, immer, je nach dem wie der Veranstalter es möchte, neben CaC am besten so viele Truppen der Jungs mit zu buchen, wie es nur geht.

S: Schönes Konzept. Wer ist denn nun genau Teil von CHAOS AND CONFUSION? Stell deine Leute mal kurz vor und warum du gerade diese für CaC angefragt hast.

Clemens:  Gerne. Zu aller erst haben wir da unseren Marc, der Sänger von AGONIZE. Er stand schon von Anfang an auf meiner Wunschliste, da ich ihn privat schon kenne und wusste, dass er gerade was mit den alten HYPOCRISY-Dingern anfangen kann und das seine Stimme gerade für diese Titel sehr an die von Masse Broberg erinnert. Für die Drums habe ich dann den Benner von DYING EMPIRE angeschrieben. Ihn kannte ich bis dato nicht, aber durch einen Zufall bin ich auf seinem Profil gelandet und wusste: der ist es! Ich weiß nicht wieso, aber es hat auch geklappt, wir verstanden uns gleich von Anfang an und nun wirbelt er fröhlich die Sticks Hin und Her ;). Für die Gitarren hatte ich zum einen den Azekt von SUCCUBUS/BLOODY INVASION im Visier. Leider hat es einfach aus zeitlichen Gründen nicht lange geklappt, aber er hat mit den Grundstein bei der ersten Probe gelegt und dazu beigetragen, dass es wohl so ist wie es ist. Der Benner brachte daraufhin den Stefan von INTOXICUM ins Rennen, nach dem Motto: ich kenne da einen, dass könnte passen. Und das hat es auch. Er erarbeitete mit mir die Noten und tüftelte viele Abende daran, etwas aus den alten Aufnahmen und den Tabs im Netz zu machen, womit wir arbeiten können. Da nun aber eine Gitarre noch fehlte, ging die Suche weiter und ich musste an Rocky von DELIVER THE GALAXY denken, dessen HYPOCRISY-Vertrautheit mir auch bewusst war und wenn nicht er, sonst keiner dieses verrückte Unterfangen mitmachen würde. Und schon ist die Band zusammengekommen und steht bald auf der Bühne ;).

S: In der Bandbeschreibung steht etwas mit der „Erlaubniss von Peter Tägtgren„. Was können wir uns darunter vorstellen und wie kam es dazu?

Clemens:  Ganz einfach, ich habe ihn zu dem Unterfangen gefragt. Das war mir nämlich äußerst wichtig, dass er davon weiß und es absegnet. Ohne dem würde es CaC nicht geben. Und da ich für meine frühere Band und dem damals noch neuen Album Kontakt zu ihm und dem Abyss Studio aufgenommen hatte, schwebte seine Email noch in meinem Postfach. Hinzu kam dann der günstige Zeitpunkt meinerseits und ich fragte einfach mal nach, ob er was dagegen hätte. Es verlief alles positiv und bestätigte sich nochmals, als ich ihn letztes Jahr in Hamburg mit PAIN getroffen hatte und daraufhin bei einem Bier mit ihm persönlich darüber gesprochen hatte.

S: Das ist doch mal ein Glücksfall. Was für ein Ziel hast du nun mit CaC und warum legst du Wert darauf, dass es eine Tribute-Band ist?

Clemens: Ohja so viel Glück nach dem doch recht großen Tief hatte ich selber nicht erwartet. Vielleicht Karma? Bezüglich dem Ziel geht es darum, so viele Gigs wie möglich zu spielen und „von Fans, für Fans“ ein kleines Erlebnis in kleinen Clubs oder Festivals zu erschaffen, bei dem alle Seiten mit einem guten Gefühl nach Hause gehen. Diese Tribute-Sache ist mir durchaus wichtig, da es für mich einen Unterschied zwischen Cover- und Tribute-Bands gibt. Coverbands spielen einfach nur nach, gerne das aktuelle Set der Band, bzw. ohne gewisse Einschränkungen. Tribute-Bands hingegen, zumindest glaube ich das, machen sich mehr einen Kopf mit dem was sie machen. Sie setzen sich einen Rahmen, wie wir z.B. mit den durchweg eher alten Songs von HYPOCRISY und achten darüber hinaus auf eine genauere Authentizität.  Das ist aber auch eine persönliche Interpretation, vielleicht ist das alles ja auch dasselbe ^^ xD.

S: Stichwort „alte Songs“. Steht im Raum, das ihr euch evtl. noch weiter in der Bandhistorie vorarbeitet?

Clemens: Es schließt es definitv nicht aus. Wie gesagt, der Plan ist erstmal sich in dem Rahmen der ersten 7 Schaffensjahre von HYPOCRISY aufzuhalten. Aber das wir ab und zu als Highlight, oder Zugabe, etwas weiter ausschweifen, schließt es nicht aus. Am besten bei den kommenden Gigs sich selber davon überzeugen, bzw.werden wir öfter die offene Mitgestaltung der Setlist im Netz mit einfließen lassen. Von Fans, für Fans eben.

S: Hast du musikalisch noch was anderes am Start oder bist du von herkömmlichen Bands erstmal geheilt?

Clemens: Kurzeitig, muss ich zugeben, dachte ich das wirklich, aber das verflog recht schnell und ich wurde vor kurzem von einer neuen Band „rekrutiert“. Es wird etwas anderes sein, als man von mir gewohnt ist in Sachen Rock/Metal. Es macht aber Spaß und bald wird man mehr davon erfahren 😉 Lasst euch überraschen.

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1 Kommentar

  1. Julian
    19. Mai 2017 bei 18:30 — Antworten

    Besonders.. besonders cool!!

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