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Im Auge des Sturms – CRAVING im Interview

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Die Band CRAVING (zu deutsch: Verlangen) treibt nun seit einigen Jahren in der deutschen Metalszene ihr Unwesen und zeichnet sich durch individuelle Mixturen von Black- wie Melodic Death Metal-Einflüssen und diversen Pagan-Elementen aus. Ich lernte die Kombi aus Oldenburg bei einem ihrer Konzerte in Dresden kennen und habe Sänger Ivan umgehend zum Interview gebeten. Wie CRAVING funktioniert und welche Pläne für die Zukunft geschmiedet werden, erfahrt ihr hier.

DAS INTERVIEW

Vor dem Gig im Backstage des Sektor Dresden

S: Du bist das einzig verbliebene Gründungsmitglied von CRAVING. Was bedeutet die Band für dich und welchen Stellenwert hat sie in deinem Leben?

Ivan: Das ist richtig, die erste Besetzung löste sich langsam auf, als man zu Studieren anfing. Das gleiche ist mehr oder minder mit der zweiten Besetzung passiert, oder man hat sich in seltenen Fällen einfach nicht verstanden und ging getrennte Wege.

„Die Band selbst ist ein fester Bestandteil meines Lebens geworden.“

Unsere Musik begleitet mich schon ein gutes Stück und ist das Kind meiner, oder unserer musikalischen Kreativität. CRAVING ist quasi ein Teil von mir und bedeutet mir entsprechend viel.

S: Was ist dein innerer Antrieb, mit CRAVING weiterzumachen?

Ivan: Ich denke, die Leidenschaft und die Liebe für Musik und das Musizieren treiben mich voran. Außerdem macht die Band unglaublich viel Spaß. Mit CRAVING haben wir mittlerweile die Möglichkeit, mit unserer Musik einen kleinen Kreis von Menschen weltweit zu erreichen. Das motiviert einen immer wieder aufs Neue weiter zumachen.

Beispielsweise schrieb mir nach unserem Konzert in Bremen ein Mann, der seit Monaten an Depressionen litt. Er hat sich für den Auftritt bedankt, der ihm für ein paar Minuten geholfen haben soll, die Depressionen zu vergessen. Einmal hat mich auch ein Fan angeschrieben, der seit gut 6 Jahren unsere Band verfolgt. Er hat sich unser Bandlogo auf den Oberarm tätowieren lassen – das war gleichzeitig sein erstes Tattoo.

Sprich, wenn man merkt, welchen positiven Einfluss die Musik auf manche Hörer hat, ist das natürlich eine besondere Form der Motivation, die dabei entsteht. 

S: Woher kommt die Entscheidung zu den Themen, die ihr behandelt?

Ivan: Es gibt kein festes lyrisches Konzept, die Themen werden spontan gewählt. Jeder von uns hat einen Pool aus Texten, auf die er zugreifen kann.

„Meistens dienen unsere persönliche Erfahrungen, Gedanken und Gefühle als Inspiration für unsere Texte.“

Das hört man beispielsweise in Liedern wie „Seven Steps to Darkness“, „The Fountain of Memory“ oder „Hellraiser“. Wir benutzen ebenfalls Gedichte von Nikolay Gumilev, einem russischen Poeten des silbernen Zeitalters. Der Hintergedanke dabei ist simpel: wir wollen dem Hörer die intelligente Seite der russischen Kultur nahelegen. Lieder wie „Leopard“, „Olga“ und „Cave of a Dream“ sind mit seinen Gedichten versehen.

S: Wer ist die treibende Kraft der Band?

Ivan: Das sind wohl Leo und ich. Bis 2012 war ich die einzige treibende Kraft der Band, mit dem Zugang von Leo hat sich einiges zum Positiven verändert. Er schreibt auch Texte und Songs, beteiligt sich am Booking und Albumproduktionen. Davor übernahm ich diese Baustellen alleine, jetzt sind wir zu zweit. Es macht Spaß, mit ihm Musik zu machen. „Wielder of Storms“ wurde beispielsweise von uns gemeinsam geschrieben.

WAS DIE ZUKUNFT BEREIT HÄLT

S: Euer letztes Album erschien vor einem Jahr. Ist ein Nachfolger in Aussicht?

Ivan: Wir haben circa acht neue instrumentale Songs, von einem neuen Album möchten wir aber noch nicht sprechen. Vielleicht veröffentlichen wir 2018 eine EP. Mal schauen.

Bassist Leo

S: Wie läuft die Arbeit im Studio? Ist es ein Selbstläufer oder ein eher langwieriger Prozess?

Ivan: Ich kann nicht für Leo sprechen. Meinerseits schreibe ich viel und manchmal sogar sehr viel. Ich nenne diesen Zustand einen kreativen Rausch. In diesem Rausch kann eine Menge Musik entstehen. Wir haben eigenes Studioequipment, daher ist die Arbeit im Studio entspannt, denn wir schicken das Material lediglich zum Abmischen und Mastern raus.

Es ist immer unterschiedlich und kommt irgendwie auf den Augenblick an, mal laufen die Aufnahmen wie geschmiert, mal laufen sie sehr zäh oder auch gar nicht. Das eigene Studioequipment hilft uns dabei sehr.

S: 12 Jahre existiert CRAVING nun. Welche Ziele oder Ideen habt ihr für die Zukunft?

Ivan: Ich sehe den eigentlichen Beginn der Band eher mit der Veröffentlichung des ersten Albums im Jahr 2012. Davor hat man viel ausprobiert, viele Leute kommen und gehen gesehen und nicht wirklich viel erreicht. Erst 2012 mit der Veröffentlichung von „Craving“ gings los.

In der Zukunft möchten wir natürlich viel auftreten. Momentan sammeln wir Ideen für eine neue EP und eventuell ein neues Album, allerdings handelt es sich dabei noch um Zukunftsmusik.

 

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