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Die Stille tiefer Wasser – IN MY EMBRACE

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IN MY EMBRACE – Black Waters Deep
Veröffentlichungsdatum: 27.10.2016
Dauer: 35:58 Min.
Label: Sliptrick Records
Genre: Melodic Death Metal/Black Metal

Langsam, düster und stampfend ist der Einstieg in „Black Waters Deep“, die Debüt-Scheibe der schwedischen Melodeath/Black-Metal-Formation IN MY EMBRACE. Doomig-schwarze Akkorde wechseln sich ab mit oldschooligen Göteborg-Melodien – unterstützt von einem Sound, der dieser Ära mehr als würdig ist. In der Tat ist auch der Titel des Albums gut gewählt, denn diese bedrückende, finstere Atmosphäre kriecht bis zum Ende hin durchs ganze Album.

Man kann die Songs der Platte ganz gut in zwei Kategorien teilen: Auf der einen Seite gibt es schwarzmetallisch angehauchte Melodic-Death-Songs angehobenen Tempos, wie „Thy Abhorrence“ oder „Into Oblivion“. Die andere Hälfte der Songs (etwa „Voyage Of Thoughts“, „Of Ache And Sorrow“ oder der Titelsong „Black Waters Deep“) halten sich in schleppendem Tempo, was einerseits für die Stimmung ganz sinnvoll erscheint – andererseits sorgt es aber leider für eine gute Portion Langatmigkeit. Zwar stehen die beiden Songtypen immer schön abwechselnd nacheinander auf dem Album, allerdings scheinen dabei die langsamen mit ihrer zähen Art viel mehr Platz einzunehmen. Es ist nicht leicht, durch ihre schwere, fast monotone Masse hindurchzuschwimmen, ohne unterwegs Aufmerksamkeit oder Interesse zu verlieren. Nicht, dass die langsamen Songs nicht gut wären – es ist nur genau dieses Guten eben dann irgendwann zu viel. Die wenig abwechslungsreiche Stimmlage des Sängers wirkt dem leider auch nicht gerade entgegen.

Von Wenig das Beste

Aber genug davon. Die schnelleren Songs wirken dagegen viel dynamischer. Besonders der Finisher „Killing Spree“ weckt einen am Ende nochmal brachial aus dem leicht betrübten Dösezustand, in dem man sich zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich befindet. Blast Beats, Energie und gnadenloses Tempo machen diesen unerwartet epischen Brecher auf jeden Fall zu meinem persönlichen Highlight. Auch seine Melodien scheinen nicht so vorhersehbar wie bei manch anderem Song – ein großer Vorteil.

Was soll man noch groß dazu sagen – „Black Waters Deep“ ist ein gut gemachtes, aber wenig herausstechendes düster-melodisches Werk, das mal schnell und dynamisch, mal (leider etwas zu oft) schleppend und zäh daherkommt. Die Stimmung bleibt dabei düster und bedrückend, was sowohl Cover-Art als auch Albumtitel nochmal sehr schön widerspiegeln. Leider fehlt es der ganzen Mischung ein bisschen an Wiedererkennungswert, und diese hat, aus besagten Gründen, Schwierigkeiten einen bis zum Ende zu fesseln.Was ziemlich schade ist, denn Ambition scheint jedenfalls da zu sein. Aber hey – es ist nach wie vor „nur“ ein Debüt-Album, man kann also gespannt bleiben, wie es weitergeht.

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Autorenbewertung

5
"Black Waters Deep" ist ein gut gemachtes, aber wenig herausstechendes düster-melodisches Werk, das mal schnell und dynamisch, mal schleppend und zäh daherkommt. Dabei wirkt es leider manchmal etwas langatmig und schwer.
ø 4.7 / 5 bei 13 Benutzerbewertungen
5 / 10 Punkten

Vorteile

+ bedrückende, düstere Stimmung hält sich konstant
+ oldschoolig

Nachteile

- teilweise etwas langatmig
- sticht nicht sehr hervor
- Sänger wenig abwechslungsreich

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4 Kommentare

  1. Dosepi
    28. Januar 2017 bei 15:01 — Antworten

    Debüt? In einem Streamingdienst habe ich was aus 2014 gefunden.

    • 1. Februar 2017 bei 12:56 — Antworten

      Hey! 🙂

      Du hast Recht, 2014 ist bereits DEAD TO DUST DESCEND erschienen. War allerdings nur eine EP, BLACK WATERS DEEP bleibt also nach wie vor das Debut-Album der Band.

      Cheers,
      Mich

  2. Hivju
    27. Januar 2017 bei 19:43 — Antworten

    Wie komme ich denn an das Feradur Album, ohne explizite Fremdsprachen Kenntnisse im Luxemburger Bereich / Französisch?? Habe zwar eine Seite gefunden aber das ist mir zu schwammig, dennoch möchte ich es gerne in meinem Besitz wähnen… Bitte um Auskunft

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